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    Pale Honey
    Some Time, Alone

    VÖ: 06.11.2020 | Label: Bolero
    Text: André Bosse
    6 / 12
    Pale Honey - Some Time, Alone

    Abenteuerlich und mit Hang zur Selbstzerstörung: Das ist der Indierock von Pale Honey.

    Schon cool, wie flexibel das Duo aus dem schwedischen Göteborg seinen kunterbunten Indierock spielt. Das Titelstück zum Einstieg ist dezent funky, so könnten die Cardigans klingen, wenn Danger Mouse sie produzierte. Man erwartet, dass es so weitergeht, doch führt das zweite Stück „Treat You Good“ zunächst in die 80s-Synthie-Welt, mit flächigen Vangelis-Keyboards, tiefergelegten Sequenzern und viel Hall auf der Stimme von Sängerin Tuva Lodmark. Nach gut eineinhalb Minuten dreht sich der Song komplett, nun klingen Pale Honey wie die Breeders, Drummerin Nelly Daltrey spielt wieder ihr trockenes Schlagzeug, der Hall ist weg, die Gitarre sehr direkt. Kaum hat man den Richtungswechsel verdaut, kehrt das Lied rücksichtlos zurück in die 80er. Das ist clever – und wirklich gut, wenn es funktioniert. Es gibt aber auch Stücke wie „Heaven Knows How Far I’ve Gone“, die kaum von der Stelle kommen. Die Band macht hier den Fehler, den zerschossenen Gemütszustand der Texte auf die Musik zu transferieren. Nur, wenn man sich in dieser Stimmung befindet, steht einem dann der Sinn nach Musik, die jeden Millimeter Nervenbahn drangsaliert? Viele Songs von „Some Time, Alone“ werden von Pale Honey wagemutig an den Abgrund geführt. Einige fallen runter. Andere erheben sich, etwa das grandiose Stück „Set Me Free“, das klingt, als hätten New Order in den frühen 80ern heimlich Kim Wilde produziert.