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    Helen Love
    Power On

    VÖ: 20.11.2020 | Label: Alcopop!/Indigo
    Text:
    6 / 12
    Helen Love - Power On

    Den Happy Hardcore aus früheren Tagen haben die Waliser*innen auf ihrem neunten Album abgelegt. Gute Laune macht ihr Gitarrenfokussierter Hochgeschwindigkeits-Punk-Pop trotzdem, manchmal auch zuviel.

    Das mag zum einen daran liegen, dass die Songs der Band um Frontfrau Helen Love so klingen, als hätte man ein klassisches Ramones-Album auf 45 statt 33 Umdrehungen abgespielt. Zum anderen kanalisiert „Power On“ eine fast aufdringliche Leichtigkeit, die einen das Jahr 2020 für 30 Minuten komplett vergessen lässt. Es geht um die britische Musikshow „Top Of The Pops“, um die Haare von Joey Ramone, um Debbie Harrys Übernahme des Radios, um die Tanzmoves der New York Dolls. Musikalische Zitate von Elvis Costello wechseln sich mit klassischem Rock’n’Roll-Riffing und einer gut aufgelegten Bläsersektion ab. Überhaupt fokussieren sich Helen Love auf die Sonnenseite des Lebens. So wie in „Power Of The Music“, das mit treibendem Schlagzeug, angezerrten Gitarren und blubbernden Synthie-Intermezzos die positive Wirkung von Musik heraufbeschwört. Dieser Fokus wird der Platte aber auf Dauer zum Verhängnis. Nach zwei, drei Songs verschwimmt der Sound von „Power On“ zunehmend, der Kontrast und die Abwechslung fehlen und die Eigenständigkeit geht in einem Potpourri aus Versatzstücken unter. Wären die Songs dem Ziel dieser musikalischen Zeitreise entsprechend im Single-Format erschienen, würde „Power On“ als reine Compilation funktionieren. Aber auch bei guten Vibes macht eben die Dosis das Gift.

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