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    Grandson
    Death Of An Optimist

    VÖ: 04.12.2020 | Label: Atlantic/Warner
    Text:
    7 / 12
    Grandson - Death Of An Optimist

    Was haben Rage Against The Machine und TikTok, A Tribe Called Quest und Deadmau5 gemeinsam? Grandson.

    Dieser Grandson, bürgerlich Jordan Edward Benjamin, ist US-Bürger, wuchs aber im kanadischen Toronto auf. Genauer: in der Eglinton West Area, die nicht ohne Grund „Little Jamaica“ heißt. Dazu kam der Plattenschrank der Eltern von Bill Withers über Oldschool-Rap bis Crossover. Derart vielseitig sozialisiert, ballerte er ein paar Singles raus mit zum Teil über 100 Millionen Spotify-Plays. Nach der EP-Trilogie „Modern Tragedy“ erscheint nun sein ähnlich misanthropisch betiteltes Debütalbum voller Trap-Beats, lakonischem Rap-Gesang und etwas schmalbrüstig digitalisierten Mosh-Gitarrenlicks. So weit, so gewöhnlich für junge Künstler, die die nächsten TikTok-Hüpfvideos untermalen. Allein: Grandson liefert nicht nur Phrasen und Trittbrettfahren, sondern Inhalte und Mut. Seine Texte, mit Comichafter Stimme performt, beobachten Fehlentwicklungen in der Gesellschaft und bemühen sich trotz aller Tristesse um genaue Differenzierungen. Die Songs bedienen sich bei sämtlichen ästhetischen Pop-Klischees, führen sie aber so geschickt in überraschende Kombinationen, dass man dabei eher an Beck und Outkast denkt als an Marshmello und A$AP Ferg. Natürlich lässt sich zu „Death Of An Optimist“ auch super twerken. Aber nebenbei bekommt man auch mit, was für eine Scheiße in der Welt passiert – und wie man ihr mit frischen Ansätzen begegnen kann.