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    The Almighty
    dto.

    VÖ: 19.06.2000 | Label: Sanctuary/SPV
    5 / 12

    Sozial angezerrter Holzhammer-Rock mit Tendenz zum Sack Reis-Effekt. Von The Almighty nichts Neues also.


    Warum entscheidet sich Ricky Warwick, selbst ernannter ‘Working Class Hero’, erst nach den ersten drei Tracks, dass er doch lieber Mike Ness als James Hetfield in der „Load“-Phase sein will? Ich bin mit Sicherheit der letzte, der bei Rock-Texten literarisches Feingefühl erwartet, aber die hier gebotene Aneinanderreihung dauerpubertierender und pathetischer Underdog-Phantasien ist nun wirklich mit der Zeit etwas ermüdend. Das könnt ihr besser eurem Tätowierer erzählen. Musikalisch gibt’s hier solides Handwerk zwischen attitüdehaftem Haudrauf-Metalrock und Streetpunk, lediglich die unmotivierten Doublebass-Attacken hätten bei jedem anderen Drummer augenblicklich zum Proberaumverbot geführt. Auch das Songwriting ist grundsolide, klischeebewusst griffig und dermaßen durchschnittlich, dass mir diese Scheibe noch nicht mal auf die Nerven gehen kann. Produktion geht auch in Ordnung, und langsam haben wir das Problem bei der Hand: Rock, lieber Ricky, braucht Angriff, Biss, Kontur, Zügellosigkeit, und keine selbstverliebten Altmännerphantasien von der eigenen wilden Jugend. Wie gesagt, das Ganze geht technisch völlig in Ordnung, leider aber auch so spurlos an mir vorbei, dass ich mich eines leisen Anflugs von Mitleid nicht erwehren kann.