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    Juanita Stein
    Snapshot

    VÖ: 30.10.2020 | Label: Nude/Membran
    Text:
    8 / 12
    Juanita Stein - Snapshot

    Ein schwerer Verlust verleiht der dunklen Americana der Howling-Bells-Frontfrau neue Intensität.

    „I come from peace and move towards noise/ And that’s alright“, singt Juanita Stein in der Mitte von „Snapshot“. Und weiter: „I see the chaos and the beauty/ It’s okay to cry“. Schönheit, Lärm und der Umgang mit Verlust durchziehen das dritte Album der Australierin. Der Krebstod des Vaters, ebenfalls Musiker, hat einen langen Schatten auf das Songwriting der Platte geworfen. Er inspirierte Stein zu einem nostalgischen Blick auf ihre freie Kindheit in Australien („L.O.T.F.“) und zu einer solidarischen Ode für ihre trauernde Mutter („Hey Mama“). Und natürlich zum Titelsong, der sich so schmerzerfüllt wie berührend an die Erinnerung an den Verstorbenen klammert. Es ist der Höhepunkt auf „Snapshot“, ein zartes, sehnsuchtsvolles Folk-Stück, das sich zu geisterhaftem Psychedelic-Noise zusammenbraut. Auch sonst liegen in Steins 60s-seligem Country Noir Wohlklang und Unbehagen dicht beieinander: Die lieblichen Background-Harmonien wehen gespenstisch herüber, Steins elegantem Gesang und den artigen Gitarren-Arpeggios fährt ihr Bruder Joel mit kakophonischer Saiten-Action dazwischen und die eingestreuten Streicher schrauben sich in bedrohliche Höhen. Am Ende jedoch stehen Akzeptanz und Versöhnlichkeit angesichts des Schmerzes. Da verkündet Stein in einem bittersüßen Western-Schunkler: „Nobody is a stranger, we’re all friends/ Cause everyone will lose someone in the end“. Hut ab!