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    The Screenshots
    2 Millionen Umsatz mit einer einfachen Idee

    VÖ: 16.10.2020 | Label: Musikbetrieb R.O.C.K./Membran
    Text:
    7 / 12
    The Screenshots - 2 Millionen Umsatz mit einer einfachen Idee

    Das Leben als Ware, die Persönlichkeit als Marke, die Band als Start-up. Das zweite Album der Twitter-Punks The Screenshots ist eine Fallgrube der Ironie.

    Wobei die Ironie ja das sensiblere Geschwister des groben Schulhofschlägers Sarkasmus ist, und wenn die beiden sich um nichts drehen als umeinander, dann wird das Lachen schnell zum Seufzen, statt zum Kampfruf der Empörung. Dax Werner, Kurt Prödel und Susi Bumms haben die Brechung zum Modus Operandi erhoben. Alles ist Ernst, alles ist ein Witz, alles ist genauso und zugleich ganz anders gemeint. Was die Lebensrealität in einer Zeit der maximalen Verwertbarkeit in möglichst alle Richtungen natürlich treffend einfängt. Die in ihrer Ausgefeiltheit zugleich flachen wie hintersinnigen Texte stellen dabei die routiniert runtergerockte, immer gefällige und mitunter fast schon gewöhnlich anmutende Musik in den Schatten. Was die doppelbödige Intensität von Songs wie dem melancholischen „Wir lieben uns und bauen uns ein Haus“, dem von einer Akustikgitarre angetriebenen, swingenden Diskurs-Popper Die Welt geht noch nicht unter oder dem mit Punk-Verve marschierenden „Liebe Grüße an alle“ nicht schmälert. „Ich will alles neu machen“, heißt es im Opener „Manchmal“. Doch The Screenshots machen auf diesem Album, das sich anfühlt wie eine einzige zwinkernde Hashtag-Enzyklopädie, ebenso wenig alles neu, wie der Neoliberalismus alle glücklich macht. Aber sie machen es. Mit Dosenbier im Feuilleton.

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