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    Hachiku
    I'll Probably Be Asleep

    VÖ: 13.11.2020 | Label: Milk!/Marathon Artists/Rough Trade
    Text:
    8 / 12
    Hachiku - I'll Probably Be Asleep

    Egal, was der Titel vermuten lässt: Unfreiwilliges Wegnicken ist auf Anika Ostendorfs Debüt nicht zu befürchten.

    Keine Frage, Ostendorfs Gesang ist dafür gemacht, ins Land der Träume zu entführen. Die in Michigan geborene, bei Köln aufgewachsene und in Melbourne lebende Schlafzimmer-Produzentin, die sich Hachiku nennt, wispert zart wie Billie Eilish und trällert mit sich selbst im engelsgleichen Chor. Hach! Selbst wenn dazu manchmal melancholische E-Gitarren-Noten plinkern und flauschige Keyboards wabern, läuft Ostendorf nie Gefahr, in allzu ferne Dreampop-Galaxien zu entschweben oder in die Bedroom-Pop-Niedlichkeit abzurutschen. Stattdessen gelingt der DIY-Künstlerin eine gute Balance zwischen Entrücktheit und Knarzigkeit, frickeliger Verspieltheit und großer Geste. Während der pulsierende Titelsong mit seinen brodelnden Shoegaze-Flächen gleich zu Beginn Cinemascope-Qualitäten entfaltet, hegen LoFi-Beats die angekratzte Lieblichkeit von „Busy Being Boring“ und „You’ll Probably Think This Song Is About You“ auf Laptop-Größe ein. Nachdem sich Ostendorf in „Bridging Visa B“, der Power-Nummer der Platte, dem Indierock von Label-Kollegin Courtney Barnett annähert, träumt sie in „Dreams Of Galapagos“ zu Stimm-Samples und jubilierenden Synthie-Klängen. Am Ende kommt mit „Murray’s Lullaby“ tatsächlich noch ein ausgewiesenes Schlaflied. Doch auch das ist eher eine LSD-getränkte Karussellfahrt als ernsthafte Einladung zum Nickerchen. Und anschließend ruft man: nochmal!

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