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    Mountain Caller
    Chronicle I: The Truthseeker

    VÖ: 06.11.2020 | Label: New Heavy Sounds/Cargo
    Text: Marius Magaard
    6 / 12
    Mountain Caller - Chronicle I: The Truthseeker

    Sound schlägt Ambitionen: Die sterile Produktion des Debüts von Mountain Caller sabotiert seine emotionale Tiefe.

    Die Musik von Mountain Caller ist wahrlich episch. Das verrät schon der erste Song auf dem Album des Londoner Trios. „Journey Through The Twilight Desert“ beginnt als meditativer Post-Rock, mutiert plötzlich zum mit Blastbeats um sich ballernden Black-Metal-Ungetüm, nur um mit mächtigem Stoner-Rock zu enden. Mountain Caller führen ihr Publikum dabei an mystische Orte wie die „Zwielicht-Wüste“ oder die „Halblicht-Stadt“, ohne ein einziges Wort zu benutzen. Ihre instrumentalen Krachepen klingen auch ohne Gesang so, als würden hier monumentale Schlachten geschlagen. Auf dem Album tobt allerdings noch ein anderer Kampf: Großes Songwriting gegen sterile Produktion. Wer diese Band schon einmal live erlebt hat, weiß, dass sie ihre ambitionierten Kompositionen zum Leben erwecken können. Doch auf LP verhindert der zweidimensionale, klinische Sound – wie bei so vielen modernen Metal-Produktionen –, dass der Funke überspringt. „A Clamour Of Limbs“ ist ein potentiell den Blutdruck hochschießen lassendes Stück Prog Metal, zwischen Sleep-Gitarren und Math-Rock-Rhythmik, doch das virtuos gehämmerte Schlagzeug klingt pappig. Die Gitarrenwände von „I Remember Everything“ wirken ausgewaschen, wie von einem digitalen Nebel umgeben. Diese vor guten Ideen übersprudelnde Musik müsste warm, lebendig und vor allem episch klingen. Stattdessen wirkt sie kalt und blutleer.

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