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    Nick Cave
    Idiot Prayer: Nick Cave Alone At Alexandra Palace

    VÖ: 20.11.2020 | Label: Awal/Rough Trade
    Text:
    9 / 12
    Nick Cave - Idiot Prayer: Nick Cave Alone At Alexandra Palace

    Auf seiner „Conversations…“-Tour ließ sich Nick Cave von den Fans ausfragen, immer wieder unterbrochen von melancholischen Piano-Stücken. „Idiot Prayer“ verdichtet letztere zu einem erhabenen Livealbum.

    Im Juni war die Performance im leeren Londoner Alexandra Palace gegen die Isolation in der Corona-Pandemie in einem Take aufgenommen worden, im Juli lief sie einmalig und ohne Pausen-Funktion als Konzertfilm-Livestream. Der Audiomitschnitt ist nun also die zweite Chance auf die 22 Songs, denen hier zwar die kunstvoll-gespenstische Bildebene fehlt, die einen aber trotzdem packen: Eine verhallte Spoken-Word-Interpretation des aktuellen „Spinning Song“ setzt direkt einen emotionalen, ernsthaften Ton, dann spielt Cave am Flügel statt offensichtlicher Hits überwiegend Liebeslieder aus seiner gesamten Karriere; das romantische Klavier-Trennungsalbum „The Boatman’s Call“ (1997) ist gleich mit sechs Stücken vertreten. Lediglich in „Jubilee Street“ und „Higgs Boson Blues“ kommt der Beschwörer Cave durch, selbst das manische „Mercy Seat“ klingt hier eher wie ein Klagelied. Mit „Euthanasia“ gibt es sogar tolles unveröffentlichtes Material aus den Skeleton Tree-Sessions, mit „Palaces Of Montezuma“ und „Man In The Moon“ zudem zwei Stücke des Grinderman-Projekts. Schade nur, dass die vier Zugabensongs fehlen, die demnächst mit einer erweiterten Fassung des Konzertfilms ins Kino kommen. Sie hätten ein musikalisches Zeitdokument gekrönt, dessen liebevolle Direktheit und Verletzlichkeit fesselt.

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