The Mountain Goats
Getting Into Knives

Fans von John Darnielles Leben und Wirken können schnell unkritisch werden, wenn es um die umtriebige Kultband geht: „I Only Listen To The Mountain Goats“ hieß unlängst ein Podcast, dem später eine Compilation mit dem gleichen Titel folgte und Huldigungen von Laura Jane Grace, Amanda Palmer, Craig Finn und anderen enthielt. Das Idol selbst sorgt bereitwillig für Nachschub. Nach zwei Romanen mit Horroranleihen erscheint mit „Getting Into Knives“ ein weiteres Werk im aufgeräumten Schönklang, der sich mit jedem neuen Album der als Lofi-Projekt gestarteten Gruppe stärker abzeichnet. Die Single „Get Famous“ ist womöglich noch der schwächste Song auf der Platte, anderswo fühlt man sich in Drei-Minuten-Intervallen in fantastische Szenarien versetzt, die einen mit mulmigen Gefühlen ins Bett schicken. Schöne Träume werden da nicht garantiert. „As Many Candles As Possible“ fragt auf bedrohliche Art und Weise, warum Hunde beißen und Schweine quieken, und der Titelsong erzählt von einem Ex-Bullen, der sich in jüngster Zeit verstärkt für Messer interessiert. Wölfe, Ratten, Schafe und anderes Getier läuft ebenfalls mit ominösem Geräusch auf, man bräuchte ein Handbuch, um alles zu dekodieren. Dann wiederum sind es gerade diese Geheimnisse, die einen immer wieder in Darnielles Umlaufbahn locken.