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    Scumbag Millionaire
    Poor And Infamous

    VÖ: 25.09.2020 | Label: Suburban/Membran
    Text:
    6 / 12
    Scumbag Millionaire - Poor And Infamous

    Man sei sich nicht so sicher, ob sie mittlerweile 17 oder 20 Singles aufgenommen hätten, sagen die schwedischen Actionrocker. Das umschreibt auch grob das Problem ihrer zweiten Platte.

    Dem metallisch angedickten Schwedenpunk tackert das Quartett aus Göteborg gewiss keine neue Komponente an die Hüften, das braucht auch keiner. Schon bei den Hellacopters lag die Zierde eher darin begründet, alten Scheiß neu auszuwürfeln und zwar solange, bis es guter Scheiß wird. Geiler Scheiß sogar. Ganz in alter Skandi-Rock-Tradition bolzen auch Scumbag Millionaire ihren rückverdummten Actionrock mit der Prämisse, sich dort zu kratzen, wo’s eben juckt: 1977er-Punk, Boogie, Hooks, Licks, fettige Haare und speckige Jacke. Bonusprogramm: Pubertät ist immer und notfalls muss man auch mal Kerosin gurgeln. In ihren drögen Momenten wirken Scumbag Millionaire wie eine halbseiden kuratierte Schwedenrock-Ausstellung im Baumarkt nebenan, in ihren besseren Momenten: nicht. „Ain’t No Doubt“ wäre immerhin eine lustige Hellacopters-B-Seite oder ein veritabler Gossenhauer für die Backyard Babies geworden, Highway Blues ist ein wirklich fürchterlich uninspiriertes Stück Amerika-Romantik und „Cashing Dawn“ und „Inferno“ sind kleine Hits für die Punkerkneipe an der Ecke. Was bleibt, ist ein leichter Kater und dieser seltsame Beigeschmack: Das hier ist Punkrock für Leute, die so tun, als wäre das Buch besser als der Film gewesen – obwohl jeder weiß, dass es nie ein Buch gegeben hat.