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    Neànder
    Eremit

    VÖ: 09.10.2020 | Label: Through Love/Indigo
    Text:
    9 / 12
    Neànder - Eremit

    Im pechschwarzen Instrumental-Metal der Berliner sind die Genregrenzen ständig im Fluss. Die Leitidee: Hauptsache heavy.

    So gesehen ergibt auch die Labelwahl Sinn. Denn auch Through Love Records setzt bei seinen Bands auf Schwermut, wenn auch meistens nicht in der Metal-Variante. Aber dafür sind ja jetzt Neànder mit ihrem zweiten Album da, das seine Crescendos zwischen Post-Rock und Post-Metal noch breiter auswalzt. Dieses Maximierungsethos greift auch in Sachen Genreexkurse. „Purpur“ klingt mit seinem satt groovenden, auf knapp zweieinhalb Minuten gestreckten und später noch gedoppelten Hauptriff nach Stoner-Sumpf und theatralischem Doom. Letzterer feiert auch im Titelstück ein enorm langes Gastspiel, neben einer schwermütigen Akustikgitarre und einer meterdicken Soundwand. Hauptsache Heavy eben. Selbst das Gitarren-Zwischenspiel „Clivina“ wirkt trotz mangelnder Verzerrung bedrückender als so mancher der Blastbeats, die auch auf der Platte zu hören sind. Aber mal ehrlich, wen wundert das bei einer Band, deren Mitglieder bei Gute-Laune-Kollektiven wie Earth Ship, Patsy O’Hara und Ånd aktiv waren? Viel erstaunlicher ist es, dass Neànder im Closer „Atlas“ mit Hilfe einer Akustikgitarre und singenden Hochtonmelodien doch noch ein paar Sonnenstrahlen unter den schweren Post-Metal-Vorhängen durchscheinen lassen. Das erwartet nach dieser musikalischen Tour de force wirklich niemand – was wiederum zeigt, dass man im Post-Irgendwas-Bereich 2020 kaum an den Berlinern vorbeikommen dürfte.

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