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    Girl Friday
    Androgynous Mary

    VÖ: 21.08.2020 | Label: Hardly Art/Cargo
    Text: André Bosse
    8 / 12
    Girl Friday - Androgynous Mary

    Kluge Botschaften, auf den Punkt genau gespielt: Girl Friday machen Indierock fürs Jahr 2020.

    Wenn über den Wert eines Albums in Streaming-Tagen debattiert wird, sollte man auch darüber reden, wie man ein solches sinnigerweise zusammenstellt. Girl Friday aus L.A. haben hier einiges zu bieten: Die Band steigt ein mit „This Is Not The Indie Rock I Signed Up For“, sofort denkt man darüber nach, was sie damit meinen. Geschichten über Misogynie und Missbrauch hätten die vier Musikerinnen sicherlich genug auf Lager, im Stück geht es aber darum, dass einen Indierock auch nicht rettet, wenn sich das Leben generell so anfühlt, als brettere man 365 Tage im Jahr mit 100 Sachen vor Wände. Am Ende ist das Stück vor allem eine Liebeserklärung an die Community, davon zeugt das Video, das Girl Friday mit The Beths und Marika Hackman auf Tour zeigt. Das zweite Stück ist die Single „Amber’s Knees (A Matter Of Concern)“, auch hier wird die Band nicht explizit, der Post-Punk mit sensationeller Coda spricht für sich: Girl Friday klingen hier, als hätten die Ästhetinnen von Warpaint den Proberaum der Breeders gekapert. Eine direkte Adressierung besitzt das Stück „Public Bodies“: Die Gitarren janglen luftig, Dissonanzen schleichen sich ein, dann nimmt der Beat Fahrt auf, die Stimme fragt: „Does the average man feel like he’s on the outside“. Der Song dreht sich am Ende noch in Richtung Punk und zeigt, was Girl Friday zu bieten haben: multidimensionalen Indierock, der sich nicht raushalten mag.