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    Metallica
    S&M2

    VÖ: 28.08.2020 | Label: EMI/Universal
    Text:
    Metallica - S&M2

    Eigentlich wäre das zweite Orchesteralbum von Metallica perfekt fürs Weihnachtsgeschäft geeignet. Nun stopft es eben das Corona-Loch und erfüllt dabei alle Erwartungen, die man an eine solche Veröffentlichung realistischerweise hat.

    Es sind Bilder, die wie Überlieferungen aus einer sehr weit zurückliegenden Zeit wirken: Tausende Menschen stapeln sich bis an die Decke einer Multifunktionsarena, die etwa 80 Musikerinnen und Musiker der San Francisco Symphony sind auf dem Parkett um eine große, runde Bühne platziert. Über ihr hängen riesige LED-Ringe und unter denen stehen – beziehungsweise sitzen – vier Männer im besten Alter, die für nicht wenige Metal-Fans wahre Legenden sind. So lange ist das eigentlich gar nicht her, aber eine Pandemie wirft eben alles durcheinander, auch das Zeitempfinden. Aufgezeichnet wurde „S&M2“ im September vergangenen Jahres, womit nicht nur die Eröffnung des Chase Center gefeiert wurde, sondern natürlich auch das zwanzigjährige Jubiläum der ersten Kooperation zwischen Metallica und besagtem Orchester. An dieser Stelle sei bereits festgehalten: Ob Freunde von „S&M“ auch die Fortsetzung brauchen, hängt ganz stark davon ab, wie sie zum jüngeren Werk Metallicas stehen. Mit einer durchaus beachtenswerten Darbietung von „(Anesthesia) – Pulling Teeth“ findet sich nur ein Song aus der Zeit vor „St. Anger“, den es nicht schon auf dem ersten Teil zu hören gab. Die hier vorliegenden orchestral flankierten Versionen von Klassikern wie „For Whom The Bell Tolls“, „Master Of Puppets“ oder „One“ lassen geschulte Ohren sicherlich neue Details entdecken, rechtfertigen aber lediglich für Die-Hard-Fans eine Neuanschaffung. Apropos Sound: Das Schlagzeug ist stellenweise viel zu prominent im Mix, das kennt man ja inzwischen, aber auch Nuancen kommen zur Geltung. Davon profitieren die neueren Stücke wie „The Day That Never Comes“ und besonders „Halo On Fire“, dessen Schlussteil durch verspielte Streicher und ein Publikum, das einen enthusiastisch gegrölten Kanon mit den Gitarren anstimmt, zu einem Highlight wird. Überhaupt lassen alle Beteiligten hören und sehen, wie viel Spaß ihnen diese zweieinhalb Stunden machen. Das gilt auch für Chefdirigent Michael Tilson Thomas, der vor Sergei Prokofievs „Scythian Suite, Opus 20 II“ erklärt, warum das Volk der Skythen ziemlich Metal war, und sich freut, zusammen mit Metallica Alexander Mosolovs futuristisches „Iron Foundry, Opus 19“ zu interpretieren. Kurzum: Metalheads auf Live-Entzug, beinharte Fans und solche, die es werden wollen, bekommen hier ein stimmiges Gesamtpaket geboten, denn „S&M2“ geht auch als Werkschau mit kleinen Abstrichen („Battery“?) durch.

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