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    Napalm Death
    Throes Of Joy In The Jaws Of Defeatism

    VÖ: 18.09.2020 | Label: Century Media/Sony
    Text: Andreas Schiffmann
    9 / 12
    Napalm Death - Throes Of Joy In The Jaws Of Defeatism

    Um scheinbar mühelos eines ihrer stärksten Alben überhaupt herauszuhauen, brauchen Napalm Death nicht mal ihren langjährigen Gitarristen.

    Dass Mitch Harris schon seit einiger Zeit nicht nur als Komponist kürzertritt, macht „Throes Of Joy In The Jaws Of Defeatism“ nicht weniger tödlich. Vielmehr scheint sich Hauptsongwriter Shane Embury umso mehr Freiheiten zum Experimentieren herausgenommen zu haben, was dazu führt, dass die Band die rasende Präzision ihrer jüngeren Werke mit dem wagemutigen Geist des 1997er Spaltpilzes „Diatribes“ versöhnt. An dessen Industriekulissen erinnern speziell das Soundtrack-artige „A Bellyful Of Salt And Spleen“ mit seinem unterschwelligen Einstürzende Neubauten-Flair und der Midtempo-Ausreißer „Backlash Just Because“, wo der federführende Bassist keinen Hehl aus seinen Vorlieben für Voivod (Gitarrenharmonien) und Young Gods (mechanischer Groove) macht. „Joie De Ne Pas Vivre“ hingegen steht neben „Fuck The Factoid“, das unverhohlen von skandinavischem Black Metal beeinflusst ist, als primitives Gepolter mit verhalltem Fabriksound exemplarisch für die perfekte Gratwanderung der Briten, während Frontmann Barney Greenway den längst zur Worthülse verkommenen „Extreme Metal“ wieder waffenfähig macht – mit aufrichtiger Wut und einer poetischen Strahlkraft, die im zunehmend indifferenten, von allseitigem Narzissmus getriebenen Kulturbetrieb dieser Tage dringend notwendig ist.

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