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    Flares
    Spectra

    VÖ: 21.08.2020 | Label: Barhill/Cargo
    Text:
    7 / 12
    Flares - Spectra

    Mit ihrem Hybrid-Antrieb aus Post-Rock und elektronischer Musik steuern Flares durch ein Weltall, das mehr psychischer Schauraum als Sci-fi-Spielplatz ist.

    Dass die gigantischen Masseressourcen von Weltall und Post-Rock eine unwiderstehliche Anziehungskraft aufeinander ausüben, folgt offenbar einer Art Naturgesetz: Während Genregrößen wie God Is An Astronaut und Explosions In The Sky nicht nur durch sprechende Namen Assoziationen an ferne Galaxien wecken, machen sich 65daysofstatic im Soundtrack zum Open-World-Game „No Man’s Sky“ gleich selbst auf die Reise dorthin. Ganz allein im luftleeren Raum befinden sich Flares also nicht, wenn sie ihr drittes Album konzeptuell analog zu den Spektralklassen der Sterne aufbauen. Der Opener „40.000“ beweist zunächst Entdeckergeist, zumindest was die Sphären jenseits der Rockmusik angeht. Wenn sich Bandkopf Mike Balzer erst einmal hinter Mogwai-Vocoder und 90er-Rave-Synthies hervorgekämpft hat, kann sein Gesang in einem ätherischen Steven-Wilson-Refrain seine volle Leuchtkraft entfalten. Die sinkenden Sterntemperaturen in den Titeln spiegeln sich anschließend auch in der abfallenden Energie der Songs, bis dem progressiven „4500“ mit If-These-Trees-Could-Talk-Delay und wunderbar vertracktem Schlagzeug doch noch so etwas wie eine zweite Zündung gelingt. Dem großen Unbekannten da draußen nähern sich Flares stets über einen emotionalen Zugang – ihr Blick zu den Sternen ist also eher einer ins eigene Innere.

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