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    Kid Dad
    In A Box

    VÖ: 21.08.2020 | Label: Long Branch/SPV
    Text:
    8 / 12
    Kid Dad - In A Box

    Haken wir den dummen Wortwitz direkt zu Anfang ab: Die Kiste, in der das Quartett steckt, ist erstaunlich geräumig und quillt nur so über vor Alternative-Rock-Attitüde und Soundexperimenten.

    Es ist mehr als merkwürdig, dass Paderborn zwar einen der wenigen Popmusik-Studiengänge in Deutschland, aber keine Bands mit wirklich großen Ambitionen zu bieten hat. Bis jetzt zumindest. Denn Kid Dad wollen dieses Paradoxon mit jeder Menge Experimentierfreude und einer Maximaldosis positiver Weirdness auflösen. Der Plan: Keinen Song auf ihrem Debüt „In A Box“ gleich klingen zu lassen. Vom Neogrunge-Chorus in „Window“ über den hibbeligen Leoniden-Indierock in „A Prison Unseen“ bis zum staubigen Alternative-Wüstenrock aus „Happy“ taucht die Band mal hier, mal da die Zehen ins Wasser und schwebt recht leichtfüßig über Genregrenzen hinweg. Musikalisch ist das zu jedem Zeitpunkt wasserdicht und funktioniert trotz songinterner Stilwechsel wie beim jazzigen Post-Rock-Post-Core-Mix „Naked Creatures“ erstaunlich gut. Der Elefant im Raum ist allerdings die Stimme von Sänger Marius Vieth. Die deutschelt nämlich relativ häufig und erzeugt deswegen in den behutsam aufgetürmten und aufeinander abgestimmten Songstrukturen unerwartete Reibung. Sieht man darüber hinweg, bleibt ein kreativ instrumentiertes Debüt, dessen Stimmungspendel zwischen herzzerreißend melancholisch und vorsichtig optimistisch hin und her schwingt – nicht immer im selben Takt, aber immer mit Ansage.

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