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    No Trend
    Too Many Humans/Teen Love

    VÖ: 29.05.2020 | Label: Drag City/Indigo
    Text:
    No Trend - Too Many Humans/Teen Love

    So klang die Gegenkultur der Gegenkultur – verschüttete Noise-Perlen aus den 80er Jahren.

    Um sich dem soziokulturellen Kern von No Trend zu nähern, reicht ein Song: „Kiss Ass To Your Peer Group“ funktioniert so präzise wie ein Wandtattoo. Von Jeff Mentges (Gesang), Bob Strasser (Bass), Frank Price (Gitarre) und Michael Salkind (Schlagzeug) 1982 in Ashton, Maryland gegründet, sog die Band ihre Kraft vor allem aus einer ausgeprägten Abscheu. Dabei entflammte sich ihr Furor weniger an Tagespolitik, Cops oder sonstigen Punk-Feindbildern, vielmehr ging es ihnen um die Gegner in den eigenen Reihen. In punkto Geisteshaltung dem Hardcore zugeneigt, stießen No Trend vor allem die Konformität der Washingtoner Szene mit Straight Edge, musikalischem Tunnelblick und Szene-Codes auf. Jenen nüchternen Gestus, der Bands wie Minor Threat und das Dischord-Label umwehte, kommentierten No Trend mit zynischen Texten und durchgedrehten Outfits, dem hohen Tempo der Zeitgenossen traten sie mit oft betont schleppenden Songs entgegen. Heute würde man wohl Kultband dazu sagen, damals fanden sich gerade unter Zeitgenossen wie Sonic Youth, Butthole Surfers und Dead Kennedys die Fans von No Trend. Die vorliegende Compilation bietet einen großartigen Einstieg ins Werk der Band, mit „Too Many Humans“, der ersten LP, und der „Teen Love“-E.P. in zwei Versionen. Das Klangbild ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber wenn man ihn sich einmal erarbeitet hat, dann macht der misanthropische Sound richtig gute Laune.