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    Mrs. Piss
    Self-Surgery

    VÖ: 29.05.2020 | Label: Sargent House
    Text:
    Mrs. Piss - Self-Surgery

    Mrs. Piss ist die Geschichte einer Freundschaft, in erster Linie aber ein wütender, kantiger und düsterer Akt der Befreiung.

    Machen wir uns nichts vor: Mit dem Cover der LP-Ausgabe zu Mrs. Piss‚ Debüt und in Verbindung zum Titel wäre die Platte vermutlich nicht bei den großen Versandhändlern und Streamingdiensten gelistet worden. Das zeigt eine Frau, die in der Hocke sitzt und aus dem
    Schritt blutet. In ihren Händen hält sie jeweils eine Nadel, eine riesige Narbe findet sich dort, wo mal ihre linke Brust war. Ergo haben Chelsea Wolfe und Jess Gowrie ihrem Album ein alternatives Cover gegeben. Das ändert jedoch nichts daran, dass „Self-Surgery“ ein großartiges Album ist. Nebenbei erzählt es von der besonderen Freundschaft zwischen Wolfe und Gowrie. Die beiden kennen sich aus der gemeinsamen Band Red Host, die inzwischen so lange Geschichte ist, dass sie nur über eine Myspace-Seite verfügt. Zu hören ist der spröde, von Noise und Industrial beeinflusste Alternative Rock aber noch auf Chelsea Wolfes Blog. Nach nur einer EP verlässt Wolfe die Band überstürzt, die Spannungen zwischen den drei Bandmitgliedern treiben sie in eine Solokarriere. Sieben Jahre lang haben Wolfe und Gowrie danach keinen Kontakt mehr, erst als sie sich auf einer Party zufällig über den Weg laufen, merken die beiden, wie stark das Band zwischen ihnen nach wie vor ist. Seit
    Wolfes Album „Hiss Spun“ gehört Schlagzeugerin Gowrie fest zu ihrer Band und ist anschließend auch gemeinsam mit ihr auf Tour. Hier entstehen die ersten Ideen zu Mrs. Piss, einer Band, in der die beiden ihre Liebe zu den 90ern ausleben, Wolfe vornehmlich als Sängerin und Gitarristin, Gowrie vor allem als Schlagzeugerin, deren Punch zum Fürchten ist. Viel Babes In Toyland und L7 habe sie während der Aufnahmen gehört, sagt Wolfe. Das glaubt man gerne, wenn man Songs wie „Downer Surrounded By Uppers“ hört. Darin arbeitet sie ihren Selbsthass auf, mit dem sie vor allem als Teenager
    und in ihren Zwanzigern zu kämpfen hatte: „Cut up and burnt/ Ugly and everyone knows it/ I’m a circus freak in your arms/ A downer surrounded by uppers“, singt sie da und zieht einen tief in den dunklen Schlund dieses Songs. Mit dem donnernden Closer „Mrs. Piss“ verabschiedet einen das Duo mit einer weiteren Nackenschelle, nach der man sich anschließend sofort wieder sehnt. Denn eins ist klar, Self-Surgery ist mit weniger als 20 Minuten viel zu kurz. Aber
    mehr ist bereits in Arbeit: Im ratternden „M.B.O.T.W.O“ beschwören die beiden die „Mega babes of the wild order“, eine Gruppe Frauen aus aller Welt, mit der Wolfe und Gowrie bereits an neuem Mrs.-Piss-Material arbeiten.