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    Public Practice
    Gentle Grip

    VÖ: 26.06.2020 | Label: Wharf Cat/Cargo
    Text:
    5 / 12
    Public Practice - Gentle Grip

    Ein Quartett aus New York puzzelt sich noch einmal den kantigen Sound der 80er zusammen. Nicht alle Teile sitzen auf Anhieb.

    Vor etwa zehn Jahren kam es schwer in Mode, bei seinen musikalischen Einflüssen Entertainment!, das Debüt von Gang Of Four, aufzuführen und sein Gitarrenspiel als „angular“ zu bezeichnen. Die gute Idee dahinter: Die Gitarre sollte wie ein Rhythmusinstrument benutzt, der Alternative Rock wieder zurück auf die Tanzfläche gezogen werden. Inzwischen ist der Trend vorüber, doch Public Practice haben nach wie vor Lust auf die Auseinandersetzung mit der Haarspray-Dekade. Die Zutaten stimmen auch: Sängerin Sam York hat eine coole abgeklärte Stimme, Songs wie „Compromised“ oder „Understanding“ thematisieren politisches Unwohlsein und soziale Entfremdung zu coolem Basslauf, und wenn dann wie in „My Head“ auch noch ein dezenter Reggae-Beat dazu kommt, wähnt man sich in bester schlechter Gesellschaft. Leider ist bei etwa der Hälfte der Songs auf „Gentle Grip“ der Gedanke besser als die Ausführung. „Moon“ beginnt mit dräuender Weltuntergangskulisse und klingt trotzdem schmalbrüstiger als eine Unplugged-Session von A Place To Bury Strangers. „See You When I Want To“ besteht aus distanziert wirkendem Sprechgesang und scheint mittendrin merkwürdigerweise Salt’n’Pepa zu zitieren. Insgesamt liegt eine dezidierte Proberaum-Atmosphäre über dem Album, eine Unfertigkeit und Richtungslosigkeit, die sich anfühlt wie eine überhastete Laborzüchtung.