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    Remo Drive
    A Portrait Of An Ugly Man

    VÖ: 26.06.2020 | Label: Epitaph
    Text:
    6 / 12
    Remo Drive - A Portrait Of An Ugly Man

    Der Titel trügt: Der sanfte Indierock der Brüder Paulson hüllt sich in schönen Schein. Das wird ihm zum Verhängnis.

    Mit ihrem Sound zwischen Emo-Revival und Indierock sind Remo Drive nicht leicht einzuordnen. Ihr Debüt „Greatest Hits“ war weird und rumpelig, der Nachfolger „Natural, Everyday Degradation“ erstaunlich gefasst. Eins war beiden Platten gemeinsam: der Hang zum Dramatischen, der sich auf „A Portrait Of An Ugly Man“ vor allem in der Stimme von Sänger und Gitarrist Erik Paulson niederschlägt, etwa in „Star Worship“, das zu funky Indiegitarren die Rolle von Idolen und Vorbildern hinterfragt. „If I’ve Ever Looked Too Deep In Thought“ ist ein Paradebeispiel für die Call & Response-Dynamik der Einflüsse der Band, wenn sich im Mittelteil bluesige Licks mit Indie für den Club abwechseln. Und in „The Night I Kidnapped Remo Drive“ bringt das Duo seinen Fokus auf seichteren, von den 80ern beeinflussten Indie auf den Punkt: „All I want is what is the very best for you“. Oder geht es doch eher um die Anspruchshaltung, die Fans an den Tag legen, um den Spagat zwischen dem Ausleben der eigenen Kreativität und dem Zufriedenstellen von Hörerinnen und Hörern? So oder so fehlen dieser Platte mehr Songs wie das an Jeff Rosenstock erinnernde „True Romance Lives“, das das Tempo nach oben schraubt und an der schönen Fassade kratzt. Denn nur in diesen Momenten scheint das Potenzial für rohe Emotion durch, die die dritte Platte von Remo Drive zu einer wirklich guten machen könnte.

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