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    Khruangbin
    Mordechai

    VÖ: 26.06.2020 | Label: Dead Oceans/Cargo
    Text:
    7 / 12
    Khruangbin - Mordechai

    Jetzt auch mit Texten: Die tiefenentspannte Weltmusik des texanischen Trios massiert die Seele, verliert aber etwas an Kontur.

    Kurzer Rückblick: Mit dem Vorgänger „Con Todo El Mundo“ füllten Khruangbin eine Lücke, von deren Existenz man zuvor nicht unbedingt wusste. Ohne kitschig oder „exotisch“ zu werden, gelang der Band eine Art Esperanto-Funk, zu dessen geschmeidiger Gitarre man erst einen Strohhalm in eine Kokosnuss stecken und dann den bevorstehenden Weltfrieden genießen wollte. Das Geheimnis war ein Rock-kompatibler Stilmix, der trotzdem über allen Genres schwebte. Auf „Mordechai“ gibt sich die Band ein bisschen geerdeter. Der Opener
    „First Class“ knüpft noch gelassen an die bislang letzte LP an, doch schon mit „Time (You And I)“ kommt ein Crossover-Ohrwurm der Kategorie „Get Lucky“ ins Spiel. Gut auf seine Art, aber nicht so abgehangen und ergebnisoffen, wie man das kennen und lieben gelernt hat. „Father Bird, Mother Bird“ glänzt noch einmal mit subtropischem Pedal-Steel-Sound, ansonsten regiert das vorsichtige Experiment. Sängerin Laura Lee übt sich mal in gesprochenen Passagen, mal in gehauchtem Flüsterton. Das Ergebnis ist spannend, aber nicht so schlüssig und druckvoll wie bisher, in der heimischen Hängematte dazu Pflanzen rauchen geht wahrscheinlich trotzdem relativ gut, jetzt wo der Urlaub flachfällt. Auf die Gefahr hin, sich in der eigenen Ignoranz zu verzetteln: Am besten klingt „Mordechai“, wenn die Surf-Rock-Gitarre das Singen erledigt.

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