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    Greg Puciato
    Child Soldier: Creator Of God

    VÖ: 23.10.2020 | Label: Federal Prisoner/Membran
    Text: Gerrit Köppl/Florian Schneider
    Greg Puciato - Child Soldier: Creator Of God

    Vier-Ohren-Test

    Wenn jemand Mike Patton als wandlungsfähigsten Freak-Frontmann beerben kann, dann Greg Puciato. Sein Solodebüt ist mehr Portfolio als Album – auf einen Sound festnageln lässt sich hier nichts. Die Songs hatte er teils schon geschrieben, als es The Dillinger Escape Plan noch gab, andere erst später. Alle Instrumente außer Schlagzeug spielt er selbst. Viel beeindruckender ist aber seine stimmliche Performance. „Fire For Water“ ist der klassische Dillinger-Mathcore-Smasher mit deren Ex-Schlagzeuger Chris Pennie, „Deep Set“ giftiger Nine Inch Nails-Industrial-Metal, zu dem uns Puciato verwegen ins Ohr flüstert. Zum Sludge von „Do You Need Me To Remind You“ beschwört er Pathos, im Noise von „Roach Hiss“ mit Converge-Schlagzeuger Ben Koller erinnert sein hektisches Hin und Her zwischen tiefem Croonen und schmerzhaft hohem Kreischen klar an Stimmakrobat Patton. Mimt er bis hierhin den Brutalo, lässt er in „Down When I’m Not“ den sympathischen Alternative-Slacker vom Typ J Mascis raushängen, danach folgt noch ein elektronisches Industrial-Stück, mehrere Ambient- und Synth-lastige Kompositionen und selbst mit der überkitschigen Power-Ballade „Heartfree“ überzeugt er noch. Wenn er es schafft, aus diesem bunten Sampler mehrere Nebenprojekte zu machen, kann das nur fantastisch werden. 10/12 Gerrit Köppl

    Nach gutem Beginn geht Greg Puciato auf seinem Soloalbum in 80er-Pop-Schmierseife baden. Nach dem akustischen Opener „Heaven Of Stone“ und dem folgenden, sich erst als schwüler Industrial gebärdenden, dann in Noise umschlagenden „Creator Of God“ wähnt man sich einer Platte gegenüber, die einlösen könnte, was Nine Inch Nails seit Jahren schuldig bleiben. Mit dem breitbeinigen „Fire For Water“ wird dann aber deutlich, was Puciato will: Mike Patton links überholen. Das ist zwar verwegen bis vermessen, angesichts seiner Wandlungsfähigkeit aber ein Ziel, das man sich setzen kann. Nur verliert es Puciato mit dem nächsten Song aus den Augen, versucht er sich doch in „Deep Set“ als jene Version von Marilyn Manson zu inszenieren, die vor Jahren verlorengegangen ist. So geht es munter weiter: Mit jedem Stück nimmt Puciato eine neue Persona an, seine eigene bleibt dahinter unsichtbar, dabei wollte er nach eigener Aussage genau das nicht. Aber er verzettelt sich auf dem mit 65 Minuten viel zu langen Album zwischen Industrial, brutalen Noise-Attacken, läppischem Alternative Rock und seifigem 80er-Synthie-Pop wie in „Temporary Object“. Für sich würden diese Songs vielleicht funktionieren, im Kontext von „Child Soldier: Creator Of God“ wirken sie so prätentiös wie der Titel dieser Platte. 04/12 Florian Schneider

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