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    King Buzzo
    Gift Of Sacrifice (mit Trevor Dunn)

    VÖ: 14.08.2020 | Label: Ipecac/Pias/Rough Trade
    Text:
    8 / 12
    King Buzzo - Gift Of Sacrifice (mit Trevor Dunn)

    Als ob der Melvins-Frontmann im Tagesgeschäft nicht schon knietief in Freiheit waten würde, macht er sich auf seiner zweiten Soloplatte auch noch komplett nackig.

    Selbstverwirklichung kann kaum der Anlass sein, dass Buzz Osborne neben den Melvins gelegentlich solo geht: Mit seiner Stammband kann der 56-Jährige seit einer gefühlten Ewigkeit in die Luft werfen, was ihm gerade beliebt: Krach, Lärm, Hits, verschrobenen Krempel – alles. Verwunderlich genug, dass sich King Buzzo auch auf „Gift Of Sacrifice“ eine neue Seite abringt. Eine Akustik-Gitarre, diese markante Stimme, reduziertes Beiwerk und kein Schlagzeug. Lediglich Trevor Dunn, Bassist und Klangfreak bei Mr. Bungle und Fantômas, trennt Osborne von der kompletten Nacktheit. In „I’m Glad I Could Help Out“ führt das zu einem jazzigen Tom Waits-Vibe und schön spinnert wird’s in „Mock She“, einer Mischung aus Kiss‚ „Cold Gin“ und leichtem Fieber. Das fantastische „Delayed Clarity“ derweil klingt in seiner Vielschichtigkeit wie ein sinnvolles Versprechen, das Mother Love Bone nicht einhalten konnten, und „Housing, Luxury, Energy“ ist reine Romantik. Das muss es dann auch sein, was den „Künstler“ letztendlich vom „Musiker“ trennt. „Gift Of Sacrifice“ ist 1A-Spätnachtrock fürs Auto und Fahrten, bei denen man sich auf halber Strecke noch nicht sicher ist, ob man wirklich ankommen möchte. Nur ab und an der unanständige Gedanke: Was, wenn Dale Crover jetzt dazu spielen würde? Was wenn der Melvins-Bums reinhauen würde? Es ist egal.

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