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    Tetema
    Necroscape

    VÖ: 03.04.2020 | Label: Ipecac/Pias/Rough Trade
    Text:
    8 / 12
    Tetema - Necroscape

    Irgendwie entwickelt sich jedes Projekt, in dem Mike Patton seine Finger hat, zu einer Neuauflage seiner Jugendliebe Mr. Bungle. Im vorliegenden Fall ist das explizit als Kompliment gemeint. Aber: Brauchen wir noch mehr Wahnsinn?

    Patton und Anthony Pateras haben nach „Geocidal“ (2014) die Idee des Avantgarde-Elektro-Duos auf Quartettgröße erweitert. Perkussionist Will Guthrie kam, sah und tat das seine, um der abgründigen Bricolage Pateras ein Fundament und weitere Ebenen zu verpassen. An manchen Stellen übernimmt er den anarchistisch-jazzigen Lead-Part, dann wieder findet „die Band“ lediglich als Sample im Arpeggio-Sequencer-Wasserfall statt. Der Geiger Erkka Veltheim experimentiert derweil im elektronischen Unterbau mit Folk-Versatzstücken. Patton fügt sich ein, was in seinem Fall das Ausreizen des Spektrums zwischen Gekeife und sonorem Crooning bedeutet. Das gesamte Album soll mit reinen Stimmungsbildern ein Abbild unseres Alltags in Zeiten von größtmöglicher Sicherheit, ergo totaler Überwachung sein. Zwar ist das alles Stimulation für die Synapsen und unstrittig interessantes Stückwerk, vor allem „Dead Still“, das vierminütige Musical aus der Rezeption Satans, und das noch am ehesten als Song identifizierbare „Haunted On The Uptake“ wirken angriffslustig. Trotzdem seien alle Fans von Faith No More, Tomahawk und auch Fantômas gewarnt: Wirkliche Songs gibt es hier keine. Viel eher könnte „Necroscape“ die musikalische Entsprechung eines Crack-Trips sein.

    weitere Platten

    Geocidal

    VÖ: 19.12.2014