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    Higher Power
    27 Miles Underwater

    VÖ: 24.01.2020 | Label: Roadrunner/Warner
    Higher Power - 27 Miles Underwater

    4-Ohren-Test

    Die Briten brauchen keinen Nostalgie-Bonus, um mit ihren 90s-Hardcore-Huldigungen zu überzeugen. Snapcase, Leeway, Quicksand – „27 Miles Underwater“ erinnert an jede dieser Bands und ist damit ein Fest für Menschen, die das Gefühl haben, dass vor der Jahrtausendwende zumindest Hardcore besser war. Higher Power, die sich in Leeds zusammengefunden haben, nehmen sich diese Einflüsse und geben noch etwas verträumte Härte im Stil der Deftones und einige Alice-In-Chains-Momente dazu. Nun kann so viel Retro schnell ermüden, das Quintett weiß dem aber mit Energie, Glaubwürdigkeit und vor allem starken Songs vorzubeugen. „Seamless“ bringt das direkt auf den Tisch und zeigt, wie gut hier chaotische Mosh-Parts und Refrains fürs Herz zusammenpassen. Was die Musik von Higher Power aber besonders auszeichnet, ist ihre Eingängigkeit, die dafür sorgt, dass sich etwa „Shedding Skin“ nachhaltig im Ohr festsetzt und es nicht nur wegen der schicken Gitarreneinlagen eine Freude ist, „King Of My Domain“ zu hören. Am deutlichsten wird es, wenn mit „In The Meantime“ ein größtenteils akustisches Stück zu einem weiteren Highlight einer Platte wird, die sonst durch und durch Hardcore und im besten Sinne zeitlos ist – oder einfacher gesagt: gute Musik eben. 8/12 Stefan Reuter

    Nu Metal sonst nicht mit der Kneifzange anfassen, aber diese Platte durchwinken?! Was los, Kollegen? Vielleicht ist das nur ein Missverständnis, weil Roadrunner zuletzt mit Turnstile und Angel Du$t zwei sehr patente Hardcore-Bands gefördert hat und man Higher Power auf den flüchtigen ersten Blick daneben einsortieren kann. Auf den zweiten ist „27 Miles Underwater“ leider nur ein uninspirierter Raubzug durch die 90er und 00er Jahre, für den Snapcase und Quicksand jenseits allen Szene-Verständnisses genauso bloß Mittel zum Zweck sind wie Deftones oder Linkin Park: Die Strophe muss ballern, im Refrain geht dann mild und melodisch die Sonne auf – damit haben sich schon die B-Bands des Nu-Metal-Booms vor 20 Jahren zufriedengegeben. Von denen haben sich Higher Power das Meiste abgeschaut, den vom Rap geerbten großspurigen Grundton („Low Season“), die Machine-Head-Gitarren-Rip-Offs („Shedding Skin“), die schalen Alice-In-Chains-Schmeicheleien („In The Meantime“, „Self Rendered Lost“), selbst die publikumswirksamen Flirts mit Alternative und Pop-Punk („Rewire 101“). Zu beliebig, zu vorhersehbar, zu abgeschmackt klingt das – und schon im Opener „Seamless“ nach Chino Moreno, Emil Bulls und Ozzy Osbourne (!), aber nie einfach nach Higher Power. 4/12 Dennis Drögemüller