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    Kinderzimmer Productions
    Todesverachtung To Go

    VÖ: 17.01.2020 | Label: Grönland/Rough Trade
    Text:
    8 / 12
    Kinderzimmer Productions - Todesverachtung To Go

    Nach den Beginnern, Max Herre und Fünf Sterne Deluxe steht eine weitere Rückkehr deutschsprachiger HipHop-Größen ins Haus. Es ist die mit den wenigsten Verschleißerscheinungen.

    Textor hatte es noch im Interview versichert: „Ich drehe mich weiter und bin woanders. Ich bin in Kontakt mit der Originalenergie“. Zehn Jahre hatten der HipHop-Dozent und sein Kollege Quasi Modo pausiert, dann fingen beide wieder an, Beats zu basteln, und entdeckten, wie man dadurch die Zeit anhalten kann. Aber kann die neue Platte der 19-jährigen Konkurrenz noch etwas mitteilen? „Sagen wir so: Es kommt drauf an, was das für 19-jährige Rapper sind. Es gibt Sachen, da können wir nicht helfen, und da werden wir auch nicht gebraucht.“ Bei Gangstergehabe zum Beispiel. „Man sagt, dein Schwanz sei kürzer als meine Aufmerksamkeitsspanne“, versucht es Textor einmal kurz und höchstens halbherzig, es ist wie ein Nicken in Richtung letzte Reihe im Bus, wo noch das eigene Graffito von vor 30 Jahren prangt. Das war bei Kinderzimmer Productions nie wirklich das schmissigste Tag, eher ein elaboriertes Gemälde, mit Verweisen bis in die Ursuppe des Genres. Dort zu finden: komplexe und irgendwie auch beknackte Beats, sehr zurückgelehnter Sprechgesang, Samples, die praktisch Jazz sein könnten. Keine Nostalgie, und trotzdem ist klassisch das neue modern. Außerdem heißt die Single „Es kommt in Wellen“, und das, liebe Leute, ist philosophisch reifer als jede Boss-Transformation.

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