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    Leprous
    Pitfalls

    VÖ: 25.10.2019 | Label: Inside Out/Sony
    Text:
    8 / 12
    Leprous - Pitfalls

    Nach dem unentschlossenen Malina hätte vieles passieren können. Dass sich die Band um Einar Solberg aber aufmachen würde, den Pop-Olymp zu erklimmen, war eine der unwahrscheinlicheren Möglichkeiten.

    Nun ist es aber doch passiert. Jedenfalls größtenteils. An Selbstbewusstsein mangelte es den Norwegern noch nie und bereits mit so manchem Song ihres 2015er Albums „The Congregation“ suchten sie nach Anschluss bei Muse und Biffy Clyro, was von ihrem Ausgangspunkt im überschaubaren Feld des norwegischen Prog-Metal einen weiten Weg bedeutete. Mit „Pitfalls“, gemischt von Placebo-Produzent Adam Noble, setzt Solberg nun aber auf die weitgehende Hinwendung zu poppigen Strukturen: weniger Gitarren, mehr Keyboards, mehr Produktion und weniger Gewalt. Im ersten Moment ist das überraschend, hier und da übertrieben pathetisch. Hat man sich erst einmal von den radiotauglichen Singles „Below“ und „Alleviate“ mit ihren Stadion-Refrains erholt und an die Dominanz von Synthesizern und Solbergs stimmlicher Präsenz gewöhnt – diese Stimme kann man nur lieben oder hassen –, kommt man jedoch schnell hinter die Fassade des Albums und taucht in dessen Thema ein, denn Solberg hat in den neun Songs mit entwaffnender Offenheit seine Angst- und Depressionsstörung verarbeitet. Wie mit einem Trojanischen Pferd bringt er das Thema in unsere Mitte und lässt seine Worte dort implodieren. Ab der Hälfte des Albums zieht die Musik ihre Kreise behutsam zurück in Prog-Gefilde. Im grandiosen elfminütigen „The Sky Is Red“ stellen Leprous das poppige Albumkonzept samt Opernchor und einer Struktur, die an Yes‚ „Awaken“ erinnert, auf den Kopf.

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