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    Cane Hill
    Too Far Gone

    VÖ: 19.01.2019 | Label: Rise/ Warner
    Text:
    5 / 12
    Cane Hill - Too Far Gone

    Cane Hill wollen es nicht zugeben, und doch spielen sie Nu Metal, das aber immerhin so gut, wie es 2018 eben geht. Dabei brauchen sie noch nicht mal Masken, um ihr Gesicht zu verstecken.

    Leichte Anleihen bei Alice In Chains lassen sich erkennen, mit „metallischem Sumpf-Grunge“, wie das Begleitschreiben weismachen will, hat „Too Far Gone“ dennoch nicht viel zu tun. Die Band stammt zwar aus Louisiana, klingt auf ihrem zweiten Album aber wesentlich mehr nach Iowa. In „Fucking Hateful“ wechselt Sänger Elijah Witt ganz wie Corey Taylor zu seinen gefährlichsten Zeiten zwischen bedrohlichem Knurren und heiserem Bellen, während Schlagzeuger Devin Clark lustig auf die Toms haut, bis die Clownsnase wackelt. Zu lachen gibt es sonst nicht viel, denn Cane Hill widmen sich düsteren Themen, etwa im Titelsong ihren Drogenerfahrungen. Darin lassen sie erahnen, was passieren würde, sollte Marilyn Manson jemals einer Hardcore-Band vorstehen: „The fountain of youth’s now running dry/ Ascend the clouds to testify/ You know it’s true what they say, I’m too in love with the trip“. Wenn das Quartett mal nicht auf die Kacke haut, erinnert das an diesen einen ganz okayen Song von dieser einen ganz okayen Radio-Metal-Band, deren Namen man immer vergisst – oder wie Five Finger Death Punch. Da hört man doch lieber einen kompakten Kinnhaken wie „Scumbag Fix“ mit seinen aufdringlichen Gitarren und klarer Ansage („Nazi fucking scum!“) und eine lässige Pantera-Würdigung wie „It Follows“. „Too Far Gone“ sind Cane Hill also keineswegs, vielmehr müssen sie noch weiter gehen, ihre Vorbilder hinter sich lassen und beweisen, dass sie wirklich nicht auf ein Nu-Metal-Revival aus sind.