Nirvana
From The Muddy Banks Of The Wishkah

In so mancher Garagen-Firma würde man voller Bedenken den Kopf schütteln, ob man so eine urgrobe Aufnahme veröffentlichen kann, nicht so bei Geffen. Doch Dave Grohl und Krist Novoselic halten den Daumen auf unveröffentlichtes Material; viele Stunden lang haben sie alte Live-Aufnahmen selbst geprüft, bevor sie das vorliegende Material, aufgenommen zwischen 1989 und 1994, auswählten. Offenbar wollten sie eines in Erinnerung rufen: Nirvana waren in erster Linie eine Garage-Punk-Band, wenn auch mit viel Pop-Appeal. Für die Kontrolle der Hinterbliebenen muss man dankbar sein, wer weiß, wie weit die Leichenfledderei sonst gegangen wäre, von den ungezählten Bootlegs natürlich abgesehen. Die „Unplugged“-Geschichte steht auf einem anderen Blatt, und so ist dies die erste offizielle Nirvana-Live-Platte. Die Songs sind altbekannt, erfreulicherweise steht „Nevermind“ nicht im Mittelpunkt, „Blew“ und „Negative Creep“ von „Bleach“ zum Beispiel sind topfrische, unrasierte Krach-Versionen. Es ist alles schon so lange her, dass man sich wundert, wie so eine lärmige Band jemals zu Weltstars werden konnte. Ein sehr feines Teil.