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    Diiv
    Deceiver

    VÖ: 04.10.2019 | Label: Captured Tracks/Cargo
    Text:
    9 / 12
    Diiv - Deceiver

    Mehr Shoegaze, mehr Schwermut – die wunderbaren Melodien heben Diivs Post-Punk auf ihrem dritten Album nur selten Richtung Licht.

    Das gilt auch optisch: Ein finsteres Pinocchio-Gesicht auf dem Cover und ein aktuelles Pressefoto, auf dem die vier Bandmitglieder wie Strichmännchen in einer Landschaft stehen. Ihre Instrumente können sie offenbar noch halten und gekonnt bedienen: Bassist Colin Caulfield und Schlagzeuger Ben Newman breiten kühle, stoische Rhythmen aus, auf denen sich die beiden Gitarristen Andrew Bailey und Zachary Cole Smith wechselweise mit Feedback-Schleifen und hallenden Melodiebögen auslassen. Mal abgesehen vom zackig-tanzbaren „Blankenship“ hängen die Köpfe in den Songs oft tief, entwickeln dabei aber sowohl in den Instrumentalpassagen als auch in den gesungenen Melodiebögen einen so wohligen Sog, dass man zufrieden im Teppich versinken möchte. Etwa mit dem sanften Gesang in „Like Before You Were Born“, der über den Feedback-Wirbeln beruhigt und ohne sie noch verlockender klingt, oder im perfekt arrangierten „Skin Game“, das den Refrain durch eine Gitarrenlinie verlängert. „They gave us wings to fly/ But then they took away the sky“, singt Cole Smith, der in „Skin Game“ und auf „Deceiver“ unter anderem ergründet, warum es so viele suchtkranke Menschen gibt, zu denen er auch zählt. Anfang 2017 habe er sechs Monate in einer Entziehungskur verbracht und sich viele Gedanken gemacht, die auf „Deceiver“ abstrakt und weitschweifend in den Songtexten verankert sind. Wichtiger und weittragender sind ohnehin die nachhallenden Melodien, die in „Spark“ etwas heller ausfallen und in „For The Guilty“ verdeutlichen, wie niederschmetternd und großartig Diiv zugleich sind.

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