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    Gray Noir
    Gray Noir

    VÖ: 17.08.2018 | Label: OMN
    Text:

    Gray Noir sind wütend, dass sich niemand mehr Zeit nimmt, ernsthaft wütend zu sein. Ihre Debüt-EP klingt wie eine Tracht Prügel für die Hardcore-Szene.

    Hinter Gray Noir aus Berlin stecken Nico Weber, Sänger der ehemaligen Metalcore-Band War From A Harlots Mouth, und Christoph Deckert, Bassist von Jennifer Rostock. Wie die Band in Interviews zu ihrer ersten EP betont, sei sie enorm wütend, dass derzeit so viel schief laufe auf dieser Erde: Umweltverschmutzung, Massentierhaltung, Flüchtlingskrise – Themen, die die Nachrichten schon so lange bestimmen, dass sie oft nur noch oberflächlich wahrgenommen werden, und Bands sich standardmäßig für ein friedliches Miteinander und gegen Amerika und US-Präsident Donald Trump aussprechen, weil alle anderen es auch so machen. Gray Noir vermissen Authentizität und ehrliche Wut – beides fordern sie nun auf ihrer ersten EP. Die fünf Songs klingen kompromisslos und aggressiv, schon im Opener „Purple Nails“ und dem folgenden „Pink Mist“ werden Ähnlichkeiten zu den Gallows hörbar: Gray Noir spielen ihren Hardcore ähnlich roh und wuchtig. Sie geben nicht vor, wütend zu sein, sie sind es tatsächlich. „Red Sea“ täuscht etwa ein krawalliges The-Bronx-Riff an, prescht dann aber in ein martialisches Chaos aus Hard- und Metalcore hinein. Woran es Gray Noir mangelt, sind musikalische Ideen. Der hemmungslose Sound klingt hässlich und endgültig genug, um sich zumindest kurz zu fragen, was genau Nico Weber da so aufgebracht ins Mikro brüllt. Wirklich hängen bleiben aber vor allem die Momente, in denen Gray Noir wie in „Blue Lips“ klingen, als würden sie unkontrolliert auf den oberflächlichen Teil der Hardcore-Szene einprügeln.