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    Cullen Omori
    The Diet

    VÖ: 17.08.2018 | Label: Sub Pop / Cargo
    Text:
    5 / 12
    Cullen Omori - The Diet

    Seine Ex-Band Smith Westerns lieferte Adrenalin und Zuckerwatte für Teenager-Momente, die im Film schöner sind als in der Wirklichkeit. Solo macht Cullen Omori mit derselben hochgezüchteten XL-Romantik weiter.

    Von wegen Diät. Die zwölf Songs des neuen Albums könnten genauso gut ein einziger langer sein, in denen klanglich jeden Tag Weihnachten auf Hawaii ist. Omoris dick glasierte Sound-Praline wird beim Abbeißen nicht kleiner, was sich auf Dauer umso magenfüllender anfühlt. Seit „Dye It Blonde“, dem zweiten Album seiner ehemaligen Band, hat sich der Sänger auf eine spezielle Version von Glam-Rock eingeschossen, die kuschelweiche Midtempo-Songs mit allen erhältlichen Federungen ausstopft und die Liebe als permanentes Delirium besingt. Die dazugehörigen Texte („She was my queen/ Snowflakes and kerosine“) stammen oft aus derselben Schule, auf der vor 25 Jahren schon Suede ihre Wortassoziationen gelernt haben. Bereits auf Omoris erstem Soloausflug, „New Misery“ von 2016, konnte der Saccharin-Gehalt seiner Indie-Schlager gelegentlich die Geduld strapazieren, auf „The Diet“ kommt trotzdem noch eine dicke Portion Vanilleeis obendrauf. Es ist ein Album, das mit seinen behaupteten Emotionen ins Extrem geht wie ein aufdringlicher Liebesbrief samt Sonne-Mond-und-Sterne-Metaphern. In Wirklichkeit ist Selbstverliebtheit noch das ehrlichste Gefühl, das hier besungen wird, denn im Prinzip könnten die Songs mitsamt ihrer Texte aus dem Werkzeugkasten professioneller Auftragsschreiber stammen. Mit „All By Yourself“ ist sogar eine Ode an eine alleinerziehende Mutter dabei, der Omori als reifer gewordener romantischer Held ein bisschen unter die Arme greifen möchte. Rührend.