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    Chastity Belt
    Chastity Belt

    VÖ: 20.09.2019 | Label: Hardly Art/Cargo
    Text:
    8 / 12
    Chastity Belt - Chastity Belt

    Für dieses Album wurden geräuschunterdrückende Kopfhörer erfunden. Chastity Belt träumen sich in vielschichtigem Indiepop durch die Fehler der Vergangenheit.

    Von den Muskelspielen und dem Augenzwinkern der vorangegangenen drei Alben ist auf „Chastity Belt“ nicht viel übrig geblieben. Zum Selbstbetitelten besinnen sich die Amerikanerinnen ganz nach innen, auf die Dinge, die im eigenen Kopf am besten hallen: merkwürdige Bassläufe, ein aufgewühltes Cello und sanfte Gesangsharmonien, die im Nachhinein alle schlauer sind. „When you were young“, singt Julia Shapiro etwa in „Elena“, und Lydia Lund singt dazwischen: „Nothing ever turns out like you think“. Die ganze Platte ist voll von solchen liebevollen Altersweisheiten, „In 2008 everything was heavier“ und „It takes time to really get it right“, die mal glorios im Dreampop versinken und mal sachte Gitarren auf Stimmen legen, bis daraus ein Ohrwurm wird. „Chastity Belt“ hört man bloß nicht in Gesellschaft, aber auch nicht in ruhigen Momenten allein, sondern dazwischen: im Flugzeug, unglücklich am Büroschreibtisch. Die zehn Songs sind zu leise, um irgendwen anzuschubsen, aber wenn man schon unterwegs ist, dann bitte mit so viel Reflektiertheit in der Jackentasche. Es verwundert einen nicht, dass sich die Band nach dem 2017 erschienenen „I Used To Spend So Much Time Alone“ erst eine längere Auszeit voneinander nehmen musste, um „Chastity Belt“ schreiben zu können. Sie sind auch einzeln fähig genug, aber niemals so komplex wie gemeinsam. Nach dem ganzen Erwachsenwerden brauchten sie eine Pause, um sich neu zu finden. Es hat geklappt. „This is a start/ And it’ll go on/ And we’ll feel the same way.“

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