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    Dilly Dally
    Heaven

    VÖ: 14.09.2018 | Label: Partisan / Pias / Rough Trade
    Text:
    6 / 12
    Dilly Dally - Heaven

    Dilly Dally sind die wiedergeborene Band, von der niemand wusste, dass sie tot war. „Heaven“ flickt das Bandgefüge wieder zusammen, aber es bleiben ein paar Risse.

    Gerade als Dilly Dally mit ihrem kratzigen Indierock durchstarten wollten, fiel alles in sich zusammen. Frontfrau Katie Monks beschreibt nur vage, was die Band vor drei Jahren so zerrüttet hat. Ist vielleicht auch egal. Umso engagierter will sie das Projekt Neustart vorantreiben: „I Feel Free“ ist die symbolische Auferstehung, im Video zur Single gilt das sogar wörtlich. Markenzeichen ist nach wie vor die krächzende Stimme Monks, die permanent zwischen verschwörerischem Flüstern und kehligem Geschrei wechselt. Während Monks ihre Texte jedoch auf dem Debüt noch in bester Doherty-Tradition gelangweilt auf den Asphalt gerotzt hat, stecken auf dem zweiten Album mehr Ernst und Intention dahinter. Die Riffs sind mal wild und angriffslustig, dann wieder düster und Doom-inspiriert, doch die Texte nähren sich vor allem an der Hoffnung. Der Reinigungsprozess von Dilly Dally ist nämlich längst nicht abgeschlossen: Generische Mutmacher und Floskeln von „Remember who you are“ bis „Believe in yourself“ gelten vor allem der Eigentherapie. Es geht um Alkoholverzicht und Marihuanakonsum, Selbstzweifel und deren Überwindung. Doch nur selten kann „Heaven“ dabei überraschen. Immerhin „Bad Biology“ entzieht sich diesem Schema, indem Monks Gender-Identitäten von ihrer fragilsten Seite zeigt. Das ist wütend und intim zugleich. Letztendlich ist „Heaven“ Zeugnis eines Quartetts,das seine Leichtigkeit ein wenig durch Entschlossenheit ersetzt hat. Die Entschlossenheit, dass es diesmal klappen möge mit der Band.

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