0,00 EUR

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

    Royal Tusk
    Tusk II

    VÖ: 25.10.2018 | Label: Eone/SPV
    Text: Paul Klur
    7 / 12
    Royal Tusk - Tusk II

    Mit ihrem zweiten Album zeigen Royal Tusk, dass Post-Grunge kein Schimpfwort sein muss – auch weil sie die meisten Genre-Fallen gekonnt umschiffen.

    Die Stoßzahn-Referenz im Bandnamen könnte Stoner-Fans hellhörig werden lassen, doch Royal Tusk sind trotz ihrer Vorliebe für schwere Riffs eher im Alternative Rock zu Hause. Dass ihnen eingängige, spannende Rocksongs erstaunlich leicht von der Hand gehen, ist schnell klar. Es gelingt aber auch auf Albumlänge so gut, weil die Kanadier für ihre energiegeladenen Songs nie mehr als vier Minuten brauchen. Eric Ratz (Danko Jones, Billy Talent) hat „Tusk II“ dabei nicht zu glatt produziert, aber ziemlich auf Hochglanz poliert. Alles andere hätte den teils sehr eingängigen Songs nur im Weg gestanden. Beim Balanceakt zwischen Zugänglichkeit und Härte machen Royal Tusk aber trotzdem Fehler, so wie die betont emotionalen Gesangspassagen in „Aftermath“, die sich eher unpassend bei Nu Metal bedienen, oder der allzu radiotaugliche Refrain von „Under“. Mit anderen Details findet das Quartett hingegen stilvoll seinen eigenen Sound. So zeigen die Gitarrensolos die Affinität der Band zum klassischen Hard Rock, in seinen besten Momenten klingt Sänger Daniel Carriere sogar so sehnsuchtsvoll wie ASG-Frontmann Jason Shi. Auch inhaltlich hat „Tusk II“ seine ganz eigene Agenda: So beschäftigt sich das groovige „Northern Town“ mit sozialen Spannungen in Edmonton, der von der Erdölindustrie geprägten Heimatstadt der kanadischen Band. Das auch musikalisch herausragende „Longshot“ erzählt die Geschichte eines Schul-Amokläufers, wehrt sich aber gleichzeitig gegen die Glorifizierung solcher Gewalt im TV.