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    John Van Deusen
    (I Am) Origami Pt. 3: A Catacomb Hymn

    VÖ: 19.07.2019 | Label: Devilduck/Indigo
    Text:
    9 / 12
    John Van Deusen - (I Am) Origami Pt. 3: A Catacomb Hymn

    Dringlich, eingängig, dies- und jenseits der Schmerzgrenze – John Van Deusens Emocore-Origami fesselt auch im dritten Teil.

    Whatever Happened To The 90s: Waren das noch Zeiten, als es Bands wie The Van Pelt, Chisel oder Elliott zu entdecken gab, dieses Emo-Ding noch keinen Scheitel trug, alles so neu, direkt und einnehmend war. John Van Deusen scheint dieses Gefühl nicht nur konserviert zu haben, er ist auch in der Lage, daraus einen schimmernden Retro-Sound zu modellieren, der so unmittelbar gefangen nimmt, als sei er eben erst entstanden. Schon mit seiner Band The Lonely Forest hatte er sich am letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts abgearbeitet, vier Alben stehen zu Buche. Als Solist treibt Van Deusen seine Klang-Rekonstruktion nun auf die Spitze. Dabei wäre es ungerecht, seine Songs über Wut und Trauer, Depression und Genesung als Zitatrock zu umschreiben. Denn auch wenn „Steal From Myself (It’s All About Me)“ völlig schamlos The Lemmonheads mit R.E.M. kreuzt, „Let Me Let You Use My Power“ daran erinnert, wie gut es sich anfühlte, von einer Band wie The Fire Theft überrumpelt zu werden, sind die Novitäten im Deusen-Duktus mit so großzügigem Händchen verteilt, dass ihm der Spagat zwischen Referenz und Eigenständigkeit mühelos gelingt. Dafür sorgen auch immer wieder eingestreute Überrumplungsattacken, etwa der verhuschte Hippie-Prog von „Fly Away“ oder das angezogene Tempo des dezent an Hüsker Dü erinnernden „You Don’t Know What You’re Asking“. Mit „Numb“ schließlich, wie von einer Raumstation aus Richtung Erde gesungen, lässt Van Deusen es leise austrudeln. Stille. Durchatmen. Und nochmal von vorn.

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