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    Ada Lea
    What We Say In Private

    VÖ: 19.07.2019 | Label: Saddle Creek/Rough Trade
    Text:
    9 / 12
    Ada Lea - What We Say In Private

    Das Debüt der Kanadierin beginnt denkbar unspektakulär und wächst innerhalb der ersten Minuten zu einem seltsamen Gesamtkunstwerk, in dessen Armen man sich nie wirklich sicher fühlt.

    Genau das muss Musik können, meint die Montrealer Künstlerin, die ihre Kunst als audiovisuelles Erlebnis inszeniert. Im Video zum Opener „Mercury“ vermittelt sie das Bild eines randweise derangierten White-Trash-Models: drüber, lasziv und angriffslustig zugleich. Musikalisch tänzelt der Song zwischen Violent Femmes und Wilco hin und her, während die Kulisse von breiten Moog-Synthesizern überlagert wird. Auf diese Weise wiegt uns Ada Lea immer wieder in trügerische Sicherheit anheimelnder Singer/Songwriter-Romantik, um im nächsten Moment in wilde Elektronik abzurutschen. Die Ära Kosmischer Musik ist nicht spurlos an ihr vorbeigegangen, ebensowenig Epigonen wie Stereolab, The Jesus And Mary Chain oder direkte Verwandte wie Pavement und Broken Social Scene. Trotzdem ist „What We Say In Private“ in erster Linie ein sehr charmantes und vor allem spannendes Lo-Fi-Rockalbum, was an sich schon eine Leistung ist. Songs wie das hypnotische „The Dancer“, kleine Skizzen mit akustischer Gitarre wie „Yanking The Pearls Off Around My Neck“ oder eher schräge Balladen wie „What Makes Me Sad“ rauschen vorbei, während hybride Stücke aus Chamber Pop und Glitch-Elektronik wie „180 Days“ und „For Real Now (Not Pretend)“ im Album wie Bremsklötze für die Aufmerksamkeit wirken. „Smash your head on the pavement/ Just to feel near to something new“, singt sie in „180 Days“ zu träumerischen Keyboards. Was das zu bedeuten hat, weiß wahrscheinlich nur sie, aber man möchte ihr einfach nur zustimmen.

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