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    Braunkohlebagger
    Abbruch

    VÖ: 10.08.2018
    Braunkohlebagger - Abbruch

    Eigentlich müssten Braunkohlebagger aus der Lausitz oder dem Rheinland kommen, stammen aber aus dem Ruhrgebiet. Wer hinter dem Namen stumpfen Punkrock oder Haudrauf-Industrial vermutet, liegt ebenso falsch – es ist buchstäblich alles andere.

    Der Opener „Endlosschleife“ baut mit New Noise-artigem Riff Spannung auf, das dann in richtigen Noiserock übergeht, worauf eine klassische Hardcore-Punk-Strophe folgt bis für den Refrain der Stoner-Groove ins Spiel kommt. Da hört es noch nicht auf, denn der erste der fünf Songs hält auch noch einen proggigen C-Teil mit Solo parat. Das ausführliche Genre-Namedropping soll veranschaulichen, wie schwer sich die Musik von Braunkohlebagger kategorisieren lässt. Sie ist wie die deutschsprachigen Texte recht komplex und unberechenbar, besonders im post-punkigen „Wochenende“, das viel getragener daherkommt als die anderen Songs. Gemein haben sie, dass sie sehr wuchtig und basslastig produziert sind, gerade im Gedonner von „Herz“, das Braunkohlebagger schließlich mit einem harmonischen Chor untergraben – toller Sound für Aufnahmen, die im Proberaum entstanden sind. Wer in der deutschen Punkrock-Szene unterwegs ist, erkennt einige Mitglieder aus den Bands Leitkegel und December Youth wieder, die sich hier abseitig kreativ austoben und in schlauer Gesellschaftskritik üben, wenn sie Nazis zurück in ihren „Ameisenhaufen“ schicken. Starkes Lied.