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    Roadsaw
    Tinnitus The Night

    VÖ: 21.06.2019 | Label: Ripple/H'Art
    Text:
    6 / 12
    Roadsaw - Tinnitus The Night

    Kratzen, wo’s juckt. Bostons Stoner-Opas machen weiter, wo sie vor acht Jahren aufgehört haben. Ungefähr dort, wo „Rock“ die Sache nicht trifft und man eben „Rawk“ sagen muss.

    Richtig vermisst hat man sie nicht, trotzdem schön, dass sie wieder da sind. Roadsaw sind Überlebende der ersten Generation des Stoner-Rock-Hypes – Man’s Ruin Records, Landstraßen-Chic, haarige Eier und Airbrush auf dem Pickup-Truck, dessen Auspuff so groß ist, dass Kinder sich darin verstecken könnten. Auch acht Jahre nach dem Vorgänger muffen Roadsaw nach der guten alten Zeit – als ob seit 1995 nichts mehr passiert wäre. „Brain“ reimt sich auf „Insane“, der Stand ist breitbeinig, die Jeans kneift ein bisschen im Schritt und falls jemand fragt, wie der Tag denn war: „Knock ’Em All Down“. „Tinnitus The Night“ rechnet abermals herunter, was vorher schon nicht kompliziert war: Rock. In den etwas wilderen Momenten erinnert der Lametta-freie Druckrock an die ungestümen The Bronx, in den behäbigeren an den buchhalterischen Heavy Rock von Monster Truck – nur halt mit Zähnen und blitzsauberem Spaß an Hooks und Refrains. Mit etwas mehr Abgründen hätte man „Fat Rats“ beispielsweise auch problemlos Wino oder gleich The Obsessed aufschwatzen können, „Under The Devil’s Thumb“ hätte Audioslave gestanden und „Find What You Need“ ist eine sagenhaft schmissige Nachlassverwaltung von Kiss und den Hellacopters, als die damals Kiss sein wollten. Ach komm, Butter bei die Fische, draußen ist Sommer: Eigentlich grob fahrlässig, sowas nicht beim Dosenbierstechen laufen zu lassen. „Tinnitus The Night“ ist ein unverfängliches und anständiges Mixtape dafür.

    weitere Platten

    Rawk N' Roll

    VÖ: 01.01.2000

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