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    Orango
    Evergreens

    VÖ: 30.11.2018 | Label: Crispin Glover / Stickman / Soulfood
    Text:
    7 / 12
    Orango - Evergreens

    Achtung, Klischee: Eine Band röhrt leidenschaftlich ihren Desert-Rock aus der Ecke einer urigen Bar, in der man mehr Zigarrenqualm als Luft einatmet – aber genau so klingen Orango.

    Dabei liegt die Heimat des seit 1999 bestehenden Trios so viel näher. Keine Wüste, keine Kakteen in Sicht, dafür Fjorde und Nordlichter. Die Musiker aus Norwegen zählen Bands wie Lynyrd Skynyrd, ZZ Top und Led Zeppelin zu ihren wichtigsten Einflüssen und geben ihr Bestes, einen Sound zu kreieren, in dem sich diese Einflüsse wiederfinden lassen. Orangos Muse ist so ausgeprägt, dass sie mit Evergreens ihr drittes Album in vier Jahren vorstellen und stetig die Grenzen zwischen Blues, Stoner und allgemein knurrenden Gitarren verwischen. Monotonie oder Songwriting nach Rezept lässt sich ihnen nicht vorwerfen. Dass bewährte Genres sich selten souverän mit neuen Impulsen verknüpfen lassen, ist bekannt, dennoch gelingt es dem Trio, sich so etwas wie Frische zu bewahren, etwa durch spannende Gesangsharmonien („Old Shores, Blue Heart“), in deren Mittelpunkt meist Gitarrist Helge Bredeli Kanck steht, oder durch Rhythmus-Brüche wie in „Hillside Man“. Mit „Loco“ beweisen Orango außerdem, dass sie auch rein instrumental überzeugen können. In nur sieben Songs streift das Trio etliche Facetten des Blues und verfolgt dennoch eine erkennbare Richtung. Der Beinahe-Titelsong „Evergreen“ ist mit seinen rund 17 Minuten nicht nur ein hinausgezögertes Schlusslicht, sondern auch eine musikgewordene Odyssee mit verwaschenem Gesang, schweren Gitarrensounds und anderen Kontrasten. Mit diesen Details gelingt es Orango, auch nach 19 Jahren Bandgeschichte Lebendigkeit im schmuddeligen Blues-Mantel zu versprühen.

    weitere Platten

    The Mules Of Nana

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