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    Kagoule
    Strange Entertainment

    VÖ: 26.10.2018 | Label: Alcopop/Believe
    Text:
    7 / 12
    Kagoule - Strange Entertainment

    Kagoule haben ihre Wohlfühl-Nische gefunden. Nicht etwa im Grunge, wie das Debüt nahelegt, sondern im Kuriositätenkabinett aus Um-die-Ecke-denkendem Indierock und schrägen Riffs.

    Ja, genau so wollen sie klingen. Die geglückte Selbstfindung des Trios aus Nottingham ist in jedem Song und in jeder Minute spür- und hörbar. Eine klare Spielidee, hieße es im Sport. Kagoule lassen unberechenbaren Konterfußball spielen. Die ersten Töne von Egg Hunt erinnern unwillkürlich an Alt-J, und so verkehrt ist die Assoziation gar nicht. Die Riffs sind vertrackt, die Seiten werden nur noch kurz angeschlagen. So weit ist Leeds schließlich auch nicht von Nottingham entfernt. Während der Vorgänger „Urth“ noch eine Verneigung vor 90er-Grunge war, schielt „Strange Entertainment“ vorsichtig in Richtung Math Rock. Fast schon etwas zu gezwungen wollen Kagoule über 30 Minuten überraschen, noch einen Haken schlagen und gegen ästhetische Konventionen verstoßen, ohne klassische Songstrukturen gänzlich über Bord zu werfen. Das glückt einerseits auf angenehm kohärente Weise, legt aber alte Schwächen offen: Viele Songideen sind im Ansatz spannend, letztendlich aber unausgegoren. Das hibbelige Bad Saliva ist erst ein vertontes Aufmerksamkeitsdefizit (im besten Sinne), hat nach zwei Minuten aber überhaupt keinen Plan mehr, wie es zu einem ordentlichen Abschluss kommen soll. „Repent! Said The Insect Man“ hat den coolsten Titel, kann jedoch ebenso wenig darüber hinwegtäuschen, dass die Strophen meist stärker sind als die Refrains, egal ob sie nun von Frontmann Cai Burns oder Bassistin Lucy Hatter gesungen werden. „Strange Was The Time“, resümieren Kagoule im Finale. Strange ist auch dieses Album.

    weitere Platten

    Urth

    VÖ: 18.09.2015