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    Mike Patton
    Corpse Flower (mit Jean-Claude Vannier)

    VÖ: 13.09.2019 | Label: Ipecac/Pias/Rough Trade
    Text:
    9 / 12
    Mike Patton - Corpse Flower (mit Jean-Claude Vannier)

    Zwei Meister der Form mit bissigem Inhalt. Dass an „Corpse Flower“ die Musik nicht unbedingt das wichtigste ist, war vermutlich nicht geplant.

    Im Vordergrund der Zusammenarbeit des Exzentrikers Patton und des Haus- und Hofkomponisten von Serge Gainsbourg Jean-Claude Vannier stand die gegenseitige Bewunderung. Vannier brachte sein Gespür für Instrumentierung ein, Patton seinen Humor. Auf Basis des Chansons trafen sich beide jedoch nicht, um eine anheimelnde Hommage zu schaffen. „Corpse Flower“ ist eine avantgardistische Meditation über das Geschichtenerzählen. Während Patton in LA eine Band zusammenstellte, rekrutierte Vannier in Paris diverse Studiomusiker und ein Streicherensemble. Jeder Song beinhaltet hörbar zwei Fraktionen, die manchmal mit-, manchmal gegeneinander agieren. Das führt mitunter zu Chaos, wie im schwer greifbaren „Cold Sun Warm Beer“, dann wieder zu souligem Miteinander in „On Top Of The World“. Zwar kennen wir Pattons Masche des Umschaltens zwischen Säuseln und Geschrei zur Genüge. Dennoch findet er im Zwiegespräch mit den detailreich gewobenen Kompositionen Vanniers eine neue textliche Tiefe, die an Projekte wie Mondo Cane und seine Zusammenarbeit mit Kaada auf dem Album „Bacteria Cult“ erinnert. Scheinbar zufällig zeichnet Patton ein niederschmetterndes, sarkastisches Gesellschaftsbild voller (Selbst)Mordgedanken, Waffenfantasien, Alkoholismus und Hoffnungslosigkeit. Es beginnt mit den Worten Oscar Wildes „Yet each man kills the things he loves“ in „Ballad C.3.3“ und endet mit „When I drink to much I shit my pants“ im finalen „Pink And Bleue“ – es klingt, als bitte Sinatra zum Tanz. Dazwischen sterben Menschen, Werte und jegliche Moral.

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