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    Mannequin Pussy
    Patience

    VÖ: 21.06.2019 | Label: Epitaph/Indigo
    Text: Birgit Reuther
    9 / 12
    Mannequin Pussy - Patience

    Auf dem Cover einen Globus abzufackeln und das Werk dann „Patience“ zu nennen, ist ein hübscher Kontrast.

    Und im überaus angenehmen Spannungsfeld zwischen zündendem Rabatz und lässigem Schlendrian, zwischen Metal und Shoegaze bewegt sich das dritte Album der Punkrock-Band Mannequin Pussy dann auch. Fulminant angetrieben werden die zehn neuen Songs des US-Quartetts durch die Stimme von Marisa Dabice. Es ist schlichtweg toll zu hören, wie viele Facetten sie mit ihrem Gesang funkeln lässt. Dabice drückt geballt ihre Passion heraus im Titelstück „Patience“, sie taumelt selbstbewusst in einem Song wie „Drunk II“, sie bellt und berserkert wütend in „Cream“, driftet fragil in „Fear/+/Desire“ und schreit grandios hardcore in „F.U.C.A.W.“ Schlagzeugerin Kaleen Reading, Gitarrist und Keyboarder Athanasios Paul sowie Colins Rey Regisford an Bass, Samples und Gesang wuchten diese Wunder- und Powerstimme nach vorne, lassen aber auch reichlich melodiösen Raum, um durchzuatmen und sich verträumt umzuschauen, bevor wieder am Leben gekratzt und im schönen Schmutz gewühlt wird. Die raue Nähe, die die vier aus Philadelphia da ganz unmittelbar herstellen, wird befeuert durch ihre Texte. Es geht um alles Physische, von Faszination über Merkwürdigkeit bis zu Ekel; um Rasen und Brechen des Herzens, um Blut und Spucke, Schwanken und Ekstase, um übergriffige Körper und zu dichten Atem, um Heilung und Stärke. Das benötigt Zeit. Geduld eben. Womöglich spielt der Titel „Patience“ aber auch auf die Dauer der Platte an. Im Vergleich zum 17-minütigen Vorgängeralbum Romantic beweisen Mannequin Pussy mit aktuell 26 Minuten fast schon so etwas wie Langmut.

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