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    Neorite
    Temple Of The New

    VÖ: 31.05.2019 | Label: This Charming Man/Cargo
    Text:
    7 / 12
    Neorite - Temple Of The New

    Ein bisschen Etikettenschwindel darf man Neorite unterstellen, denn ihr Debüt ist gut, doch gehuldigt wird in diesem Tempel eher dem Alten.

    Neorite sind eine dieser Gruppen, die ihr Wissen nicht mit komplexen Taschenrechner-Rhythmen oder enzyklopädischen Texten beweisen, sondern durch eine kenntnisreiche Begehung vergangener Rock-Dekaden. Eingefasst ist das grob in dem Doom entwachsenen Stoner Metal, ornamentalen, an Classic Rock grenzenden Heavy Metal und vor allem dank Alexander Mocks Stimme durch Seattle gefärbten Alternative Rock. Homogen läuft das in einer Produktion zusammen, die nichts von Spektakel wissen will. Hier tun sich die ersten Probleme auf, die Temple Of The New birgt. Zunächst erweckt das Münsteraner Quartett darauf den Eindruck, wild durch verschiedene Stile zu springen, biegt direkt nach der falschen Synthesizer-Fährte im Intro „Aporia“ Richtung Wüste ab („In Circles“), um dann im achtminütigen „Neology Of Enlightenment“ mit Black Metal aufzuschlagen, Sludge-Epik und Thrash Metal gegeneinander auszuspielen und am Ende in einem dramatisch-sanften Akustik-Finale zu versinken. In der Folge nimmt nicht die Songlänge, aber die Dichte an Ideen ab – oft sind ereignisarme Parts um eine hübsche Gitarrenfigur oder eine anziehende Hook herum gebaut, während den Songs insgesamt die Dramaturgie fehlt. Die Attitüde dahinter ist charmant, doch ebenso wie der in guten Momenten fein röchelnde Sound an manchen Stellen etwas zu flach. Mehr Mut zum Brachialen oder Schöngeistigen, zum wendigen Genremix oder feingliedrigen Epos könnte dem Nachfolger eben jene Kanten geben, die dieser Platte zum definierenden Moment fehlen.

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