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    Deafhex
    Deafhex

    VÖ: 10.05.2019 | Label: Gunner/Broken Silence
    Text:
    6 / 12
    Deafhex - Deafhex

    Halbwegs bekannte Musiker machen halbwegs gutes Album zwischen Metal und Punk – das liest sich schlechter als es letztlich klingt.

    Erst im vergangenen Jahr haben sich die drei Musiker aus Hamburg – Gitarrist und Sänger Micha von der nicht mehr existenten Punkrock-Band No Weather Talks, Schlagzeugerin Elinor von Corecass und Bassist Jens von Arterials – zusammengetan, um im Sommer und Herbst ihr erstes Album aufzunehmen. Dabei passen die acht Songs und 35 Minuten eher in einen finsteren Winter: „Wolf And Prey“ hat – glücklicherweise – nichts mit Wolfgang Petry zu tun, sondern gibt mit berstenden Riffs und drückendem Schlagzeug den Weg vor, auf dem Frontmann Jens stets schreit, verdeutlicht aber gleich auch einen Makel von Deafhex: Die Riffs, Solos und Songstrukturen klingen zu gewöhnlich, erzeugen keine Aha-Effekte und können auch nicht von einer besonderen Stimme oder einem speziellen Sound aufgefangen werden. Im Gegenteil, der basslastige Sound auf Deafhex klingt ziemlich dumpf, dadurch scheinen ein paar Elemente verschluckt zu werden. Was das Debüt der Hamburger Band teilweise trotzdem interessant macht, ist die Mischung aus den noch hörbaren Punk-Wurzeln, die von Sludge- und Post-Metal-Elementen überlagert werden, während der Gesang zwischen Metal-Growls, Hardcore-Geschrei und manchmal auch Black-Metal-Gekeife pendelt. Jede Menge Einflüsse also, die nicht so rasend wüten wie im Crustpunk, in Songs wie dem knapp fünfminütigen „Dayes Jones’ Locker“ aber stimmig und vehement aufeinandertreffen. In diesem Fall mit schleppenden Post-Metal-Instrumentalpassagen und wütenden Ausbrüchen, die – ein weiteres Plus – zumeist politisch motivierte, meinungsstarke Texte transportieren.