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    The Well
    Death And Consolation

    VÖ: 26.04.2019 | Label: Riding Easy
    Text:
    7 / 12
    The Well - Death And Consolation

    Weniger Dröhnrock und mal aufräumen: Die texanische Doom-Walze hat den Postpunk-Chic für sich entdeckt.

    „Stonergoth“ wäre dennoch zu weit gegriffen. Der frivol geschwungene Schellenkranz ruft laut und deutlich „Monster Magnet!“, wahlweise auch „Hui, lass uns tanzen, die Pilze wirken“. Wie’s eben gerade besser passt, in jedem Fall ist das spitze für untenrum. Auch weil das Trio aus Austin in „Raven“ oder dem tollen „Sabbah“ genügend Platz lässt zwischen seinem rollenden Doom-Rock und den verhallten Gothbeziehungsweise Post-Punk-Allüren. Letzteres schmückt The Well weit´ kleidsamer als die Riffrockerei, die sie noch auf dem Vorgänger Pagan Science zur Genüge ausgereizt haben. Dann ist mit der guten Laune und dem Black-Rebel-Motorcycle-Club-Zeug aber auch schon Schluss. Ein mieses Jahr hat Sänger und Gitarrist Ian Graham hinter sich gelassen – „Death And Consolation“ umreißt das ziemlich treffend. Saint Vitus schimmern da ebenso kuntergrau durch das schmutzige Fenster wie der von Pentagram einst perfektionierte Ausdruckstanz-Doom und die lockere Trägheit der frühen Soundgarden. Besonders in „Death Song“ und „This Is How“ ist das sogar annähernd frech – sagen wir – adaptiert. Die beschworenen Goth-Momente sind eher in eifrig portioniertem Hall auf Grahams Stimme, den manchmal fast geisterhaften, aber dezenten Gesangsharmonien mit Bassistin Lisa Alley und ausreichend Wiederholungen des gleichen Themas auszumachen. Kenner wissen: Doom dauert, guter Goth sowieso. Die Grundstimmung passt jedenfalls: „Not concerned with night and day, please don’t take this high away“. Und dann die Schnapsidee: Black Sabbath mit Ian Curtis wäre auch irgendwie lässig. Mist, die Pilze wirken.