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    Rebecca Lou
    Bleed

    VÖ: 30.08.2019 | Label: We Are Suburban/Rola
    Text:
    Rebecca Lou - Bleed

    Nur ein Jahr nach ihrer beachtenswerten Debüt-EP folgt das erste Album der dänischen Rockerin mit südafrikanischen Wurzeln. Es ist krachig, persönlich, vielschichtig, melancholisch und voll starker Songs.

    Tatsächlich heißt Rebecca Lou noch Armstrong mit Nachnamen. Das liegt darin, dass ihre Eltern aus Südafrika stammen, aber irgendwann in den 80ern nach Dänemark in die Gemeinde Falster gezogen sind. Mittlerweile lebt Rebecca Lou Armstrong in Nørrebro, einem der zehn Stadteile der Hauptstadt Kopenhagen. In ihrer Freizeit knattert sie mit ihren Freundinnen am liebsten auf dem Moped durch die Straßen der Stadt, gekleidet in Leder und Metal-Shirts, mit knallroten Lippen, schwarz umrandeten Augen und zurückgegelten Haaren. Rebecca Lou ist cool, geschmackssicher, vor allem aber talentiert und eine fantastische Sängerin. Komplettiert wird ihre Band von Paw Skovbye und Joachim Holmgaard, die zunächst nur die Musiker waren, die sie brauchte, um eine Band zu gründen – und die dann zu echten Freunden und einem wahrhaftigen Power-Trio wurden. Das wird 2018 bereits unmissverständlich klar, als Rebecca Lou, die zuerst in der Band Stella Blackrose sang, mit der EP „Skeletons“ in Erscheinung tritt. Darauf waren sechs starke Songs, allen voran „Bitch You Look Good“ und „I Wanna Be Your Everything“. Nicht einer davon wird auf „Bleed“ recycelt. Das zeugt von Charakter und viel Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. „Bleed“ nimmt sich Zeit für neun Songs – und die größte Veränderung ist sicher die, dass das Trio ein wenig den punkigen Sturm & Drang abschüttelt zugunsten ruhigerer, verletzlicherer Zwischentöne und einer einehmenden Shoegaze-Lackierung. Dabei wird Armstrong persönlich: „Ich habe mehr als nur ein paar Schläge hinnehmen müssen, als ich aufgewachsen bin, und in diesen Songs geht es hauptsächlich darum, wie ich versuche, mit meinen Erfahrungen aus der Vergangenheit umzugehen. Ich bin nun an einem Punkt angelangt, an dem ich akzeptieren kann, dass die Erziehung, die ich hatte, nicht die Erziehung war, die ich mir gewünscht hätte“. Passend dazu wird „Crucify/Glorify“ in Noise und Schreien erstickt, während „Chameleon“ herzzerreißender Shoegaze-Soul ist. In „Lost Boy“ verarbeitet Armstrong ihre Zeit als Teenagerin, in der sie ihre Geschlechtsidentität erforschte, nicht ins binäre Geschlechtersystem passte und den Klischees nicht gerecht werden wollte. Dass das alles kein schwerer, kopflastiger Stoff sein muss, das unterstreichen auch die nach vorne preschenden, zuvor veröffentlichten „Not 4 U“ und „No Surrender“. „Bleed“ ist genau das starke Album geworden, das man nach der EP erwarten durfte.

    weitere Platten

    Heavy Metal Feelings

    VÖ: 27.10.2021

    Skeletons

    VÖ: 19.10.2018