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    Pip Blom
    Boat

    VÖ: 31.05.2019 | Label: Heavenly/Pias/Rough Trade
    Text:
    6 / 12
    Pip Blom - Boat

    Mit lose bespannten Gitarrensaiten machen Pip Blom kleinteiligen Indierock, der live wesentlich direkter und dynamischer daherkommt als auf Platte.

    Die Kunst des kleinen Formats hat in den heimischen Niederlanden Tradition, seit Bands wie Bettie Serveert in den 90ern aus wenig sehr viel machten. Als deren Album „Dust Bunnies“ veröffentlicht wurde, war Sängerin Pip Blom gerade einmal ein Jahr alt, trotzdem könnten „Boat“ und „Dust Bunnies“ enge Geschwister sein. So weit, so gut, denn die Philosophie der kompletten Eigenregie ist gerade in diesem Genre nach wie vor die beste, um zwischen Emotion und Ausdruck so wenig Kompromisse wie möglich einzugehen. Wenn „Boat“ so klingt wie gerade erst zu Papier gebracht, dann auch deshalb, weil es der Wahrheit sehr nahe kommt. Blom ist 23 Jahre alt, schrieb alle Songs im Nachgang eines Bandwettbewerbs und scharte ihre drei Kollegen vor allem deswegen um sich, um möglichst bald möglichst laut auf der Bühne stehen zu können. Die zehn Tracks mit Notizblocktiteln wie „Tired“, „Sorry“ und „Aha“ sind Miniaturen aus Gitarre, Bass, Drumcomputer und Bloms minderjährig klingender Stimme, siedeln nah am Ohr und verlangen nach möglichst kleinen Clubs. Hier kann sich der DIY-Dialog von Songs wie „Say It“ oder „Ruby“ am besten entfalten, ohne sich im Multitasking-Ambiente der Zimmerbeschallung zu verlieren. Aufmerksamkeit ist Trumpf bei dieser Platte, die eher eine Performance als Introspektion ankündigt. Ansonsten läuft die LP nämlich Gefahr, in Niedlichkeit zu verblühen, und die ist bekanntlich die hässliche Schwester der Intimität. Durch und durch ein Debüt muss „Boat“ per Nachfolger beweisen, wo der Unterschied zwischen Hobby und Berufung liegt.

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