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    Ferris
    Wahrscheinlich nie wieder vielleicht

    VÖ: 08.03.2019 | Label: Arising Empire/Edel
    Text:
    2 / 12
    Ferris - Wahrscheinlich nie wieder vielleicht

    Ferris ist mit Rap und Punk aufgewachsen. Ferris ist bei Deichkind raus. Ferris macht jetzt mit Madsen Crossover-Schlager, der einem die Fremdschamesröte ins Gesicht treibt.

    Das schmerzt doppelt, weil hier gute Typen zusammenschmeißen. Aber man muss „Wahrscheinlich nie wieder vielleicht“ als den Autounfall von Album behandeln, der er ist. Klar, Ferris ist kein Sänger, und sein Rap kam immer mehr über Attitüde als über Flow oder Erzählung. Aber das erklärt nicht die holprige Artikulation dieser ohnehin schwer erträglichen Pubertätslyrik und flachen Sozialkritik, die eines 45-Jährigen unwürdig ist. „Romantik-Tic-Boom“, textet Ferris im käsigen Anti-Autoritäten-Liebeslied „Amok Amok Amok“, das war dann das Maximum an Sprachwitz einer Platte, die in Songs wie „Scherben“ bringen Glück von Kalendersprüchen abgeschrieben scheint. All das kleiden Ferris’ Musiker in einen Sound, der sich nur noch punktuell an den Crossover der eigenen Jugend zurückerinnert und deshalb regelmäßig zum Refrain in jenen schlageresken Deutschrock abdriftet, der sich auch bei Madsen zuletzt bedenklich durchzog. Was dann noch fehlt, leiht sich die Band anderswo, für „Mein Herz hat ’ne Knarre“ (sic!) beim Ärzte-Song „Wie es geht“, für „Niemandsland“ und „Fake News“ bei Rage Against The Machine, für „Friedhof der Kuscheltiere“ bei irgendwas Neuerem von den Toten Hosen. Spätestens, wenn die Band in „Krank“ allen Ernstes die Liquido-Keyboards auspackt, als wäre das hier alles nicht schon Dorfkirmes genug, ist die Schmerzgrenze überschritten. Einfach die Hookline von Deichkinds „Arbeit nervt“ klauen, mit Autotune und Crossover drüberbrettern, aber „Für Deutschland reicht’s“? Mit solchen Klischee-Songs von der Resterampe nicht mal das.

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